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Wenn Riesen würfeln

Ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung besteht aus kubischen Elementen

„Hanglage Meerblick“ heißt ein erfolgreiches Theaterstück von David Mamet. So etwas ist in... mehr

„Hanglage Meerblick“ heißt ein erfolgreiches Theaterstück von David Mamet. So etwas ist in Bayern freilich unmöglich zu kriegen. Hanglage Seeblick oder Alpenpanorama schon eher. Dem Bauherrn des Hauses E in Weßling wurde Letzteres zuteil und auch wenn man den See nicht sieht – er ist ganz nah und um die Ecke zu Fuß zu erreichen.

Das wie aus drei Kuben zusammengesetzt wirkende Einfamilienhaus mit einer autarken Einliegerwohnung liegt oberhalb des Weßlinger Weihers mit Blick nach Süden auf eine Pferdekoppel. Bei entsprechender Witterung öffnet sich die Alpenkette wie eine Fotokulisse im Hintergrund. Die Eingänge zu beiden Wohnungen liegen an den gegenüberliegenden Seiten des Gebäudes auf Straßenniveau, sodass die Privatsphäre beider Wohneinheiten gewährleistet ist. Die Einliegerwohnung im Dachgeschoss kann getrennt genutzt werden oder bei Bedarf der Bauherrenwohnung „zugeschaltet“ werden, indem eine Verbindungstür im Untergeschoss geöffnet wird.

Der Stahlbetonbau ist mit Mineralwolle gedämmt und rundum mit einer filigranen, vorpigmentierten Lattung aus Lärchenholz verkleidet, sodass der Bau eigentlich wie ein Holzhaus anmutet. Für die Heizung und Warmwasser sorgt eine Wärmepumpe mit Tiefensonde. Das Gebäude ist mit einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Zusätzlicher Strom wird durch nicht sichtbare Solarpaneele auf dem Flachdach gewonnen. Durch dieses umweltschonende Energiekonzept erlangt das Gebäude den Standard eines Niedrigenergiehauses (KfW Effizienzhaus 70). Schon vom Eingangsbereich im Erdgeschoss aus gibt es einen „Durchblick“ in die Natur, dank der fast durchgängigen Fensterfront auf der Südseite. Rechter Hand befindet sich der Koch- und Essbereich. Linker Hand liegt der Wohnbereich mit großer Terrasse. Auch die obere Wohnung verfügt über eine Terrasse, die so angeordnet ist, dass Sichtschutz zur unteren Ebene besteht.
Über die Treppe zum Untergeschoss am Hang gelangt man zunächst in das Musikzimmer des Hausherrn. In Richtung Westen schließen sich drei Kinderzimmer und das Kinderbad an. In den Terrassenboden im Erdgeschoss eingelassene Milchglasscheiben, sorgen für zusätzliches Tageslicht im „Kindertrakt“. Nach Osten, in einem nach hinten verspringenden Teil, der wie ein extra eingeschobener zweistöckiger Kubus wirkt, liegt das Elternschlafzimmer mit Masterbad und Ankleide. Das Konzept der Architekten Jacob & Spreng war, den Eindruck zu erwecken, als seien drei einzelne Kuben quasi in den Hang „hineingewürfelt“, die sich dann dezent in die Umgebung einfügten. Das ist durchweg gelungen.

www.jacobundspreng.de


Fotos:

Jonathan Sage
www.jonathansage.de

(Erschienen in CUBE München 04|19)

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