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Ein Haus wie ein Baum

Außen dunkle Borke, innen helles Holz: Dieses Haus passt zu seinen Bewohnern und seinem Ort

Das frühere Dorf Tellerhäuser liegt im oberen Erzgebirge in unmittelbarer Nähe zur tschechischen... mehr

Das frühere Dorf Tellerhäuser liegt im oberen Erzgebirge in unmittelbarer Nähe zur tschechischen Grenze. Die höchstgelegene Siedlung Sachsens ist rund 130 km von Leipzig entfernt. Bekannt ist der Ort mit seinen 150 Einwohnern vor allem für seine ausgedehnten Wanderwege und schneesicheren Loipen in waldreichen Hoch- und Kammlagen. Hier hat der junge Architekt Florian Voigt sein Erstlingswerk realisiert – ein Haus für seine Eltern. Der Vater ist Sachverständiger für Holzschutz, die Mutter Architektin mit Schwerpunkt Sanierung und Denkmalschutz. Sie wünschten sich einen Treffpunkt für die ganze Familie (zu der auch der Bruder Tobias gehört, ebenfalls Architekt) mit einem starken Bezug zum vorhandenen Ort, der der ganzen Familie vertraut ist.  Die Eltern besaßen ein verfallenes Gebäude in diesem Ort, ganz dicht am Wald. Von diesem Bauwerk konnte nur das Bruchsteinmauerwerk im Hanggeschoss erhalten werden. Das lose Mauerwerk wurde mit einer Betondecke verfestigt und gesichert, die wiederum mittels Geothermie bauteilaktiviert ist, sie besitzt keinerlei Bodenaufbauten und dient quasi als „heizender Stein“. Die außenseitige Holzfaserdämmung ist mit einer dunkel gestrichenen Holzverschalung verkleidet. Innenseitig wurde die Konstruktion lediglich geschlämmt, was ihr einen rauen Charme verleiht. Das Dachgeschoss mit den prägnanten Giebeln wurde vollständig aus regionalem Nadelholz errichtet. Alle Wohnräume sind, angelehnt an die Holzkonstruktion, in Sperrholz ausgekleidet. Die Plattenformate machen den darunterliegenden Dachstuhl lesbar, ähnlich der Schalung eines Sichtbetons. Die Fassade ist an das raue Klima angepasst: Auf Regenrinnen und Schneefang wurde verzichtet, um Schäden durch Schneelast und Vereisung zu vermeiden. Die schwarze Holzschalung erhielt Leisten aus Rundhölzern und wirkt wie ein Baumstamm. Beim Eintreten entsteht der Eindruck einer einsamen Hütte. Das Erdgeschoss mit seinen Bestandswänden ist roh und robust. Das Wohngeschoss im Dach besteht als neue Ergänzung ganz aus Holz. Fein herausgearbeitete Details wie die Verschneidungspunkte der Giebel und ihre Firstlinien oder der Kontrast des Holzes zur Sichtbetondecke machen den besonderen Reiz des Hauses aus. Das Nadelholz im Inneren und der Ausblick ins Wäldchen machen die Erzgebirgslandschaft im ganzen Haus spürbar. Abends verstärkt der Kamin den Eindruck mit Gerüchen und Geräuschen im tennenhaften Wohnzimmer. Die ehemalige Scheunennutzung wurde bildhaft in den Umbau übertragen. Der zentrale Wohnraum mit Blick ins Tal und Zugang zum Waldgarten ist das neue Herz des Hauses.

www.buero-voigt.de

Fotos:

Hans-Christian Schink
www.hc-schink.de

(Erschienen in CUBE Leipzig 04|21)

Architekten: Büro Voigt www.buero-voigt.de Zimmermann (Fassade): Karo Holzbau... mehr
Architekten:

Büro Voigt
www.buero-voigt.de

Zimmermann (Fassade):

Karo Holzbau
www.karohaus.com

Zimmermann (Dach):

Zimmerei Andre Lang
www.zlang.de

Dachklempner:

Schneider Dach und Fassade
www.schneider-klempner.de

Fenster:

German Windows
www.germanwindows.de

Tischlerei:

Massivholz Design
www.massivholz-design.com
Jörn Konrad
www.jk-designermoebel.de

Betonoberflächen:

Marmorveredelung Foerg & Weisheit
www.marmorveredelung.de

Kamin:

Skantherm
www.skantherm.de

Schalter:

Berker
www.berker.com

Griffe:

Mega Baubeschläge
www.mega.swiss

Dach:

Rheinzink Prepatina
www.rheinzink.de

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