Mit den Fischen unter den Bäumen

Mit wenigen Kunstgriffen erstrahlt das Haus in neuem Glanz und wirkt dabei leicht und transparent.

19-07-Zappe-Architekten-Speerweg_01-2-_15_700pixel

Was waren das doch für Zeiten – das Wirtschaftswunder blühte, die Zukunft strahlte in allen Farben und auch das Bauen war leicht und unbeschwert. Das war in den Sixties. Der Inbegriff der Transparenz, Leichtigkeit und Weltoffenheit war in diesen Jahren der Kanzlerbungalow von Sep Ruf in Bonn und mit ihm ein Bautypus, der heute scheinbar in Vergessenheit geraten ist.

Nun kann bei einem Einfamilienhaus in Westend von einem Comeback gesprochen werden: Zappe Architekten aus Berlin waren beauftragt, ein kleines Einfamilienhaus in Hanglage und mit Flachdach zu modernisieren und großzügiger umzubauen. Stefan Zappe und Jan Krahe entwarfen und betreuten alle Leistungsphasen von 1–9. Das Ergebnis: Ein Bungalow reloaded. Das Dach des kleinen Einfamilienhauses war marode und somit eine komplette Sanierung vonnöten, die die Architekten gemeinsam mit dem Bauherrn dazu nutzten, ein modernes, vergrößertes und zeitgenössisches Eigenheim zu gestalten. Mit wenigen Kunstgriffen erstrahlt das Haus in neuem Glanz und wirkt dabei leicht und transparent.

Dank der Hanglage befindet sich der Eingangsbereich mit Garderobe, Gästeapartment und -bad im Untergeschoss. Eine leichte Treppe führt nach oben in den eigentlichen Wohnbereich, der sich oben auf dem Hang auf ebener Fläche entfalten kann. Ein Garten mit üppigem Baumbestand wurde angelegt und schützt vor neugierigen Blicken. Das U-förmige Bestandshaus, mit einem kurzen und einem längeren Seitenflügel, wurde um zwei Wintergärten vergrößert und entsprechend wichen die Wände gläsernen Schiebeelementen, was Helligkeit und Transparenz in das gesamte Gebäude bringt. Das Innenleben des Wohnhauses ist um die relativ zentral liegende Küche herum organisiert. Von hier gelangt man in das Esszimmer sowie den Wohnbereich und ein sich anschließendes Büro im Norden. Im Süden liegt das Bad, die Ankleide und das Schlafzimmer und ihm vorgelagert einer der beiden neuen Wintergärten mit der kleineren der beiden Terrassen gen Westen. Der Livingroom, ebenfalls nach Westen orientiert, wurde durch den größeren Wintergarten und eine große Terrasse in die Natur hinaus verlängert. Die Terrasse schwebt ein wenig über dem Teich, der sich hier anschließt. Ein Vordach verbindet die beiden Wintergärten. Es wird getragen von Stützen, die, wenn man so will, die Äste der umstehenden Bäume nachahmen. Relativ wenige und doch so wirkungsvolle Eingriffe und Ergänzungen schaffen ein völlig neues Heim innerhalb einer grünen Oase. Die Wohnfläche hat sich auf geräumige 189 m² vergrößert und der neu entstandene Bungalow könnte glatt als ein 1960er-Original durchgehen.

www.zappearchitekten.de

Fotos:

Caroline Prange
www.carolineprange.com

(Erschienen in CUBE Berlin 02|20)

Nothing found.

Respektvolle Balance

Eine Wohnungssanierung am Gärtnerplatz kombiniert geschickt Altes und Neues

Kontrastvoll weitergebaut

Eine sanierte Doppelhaushälfte besticht durch den Dialog ihrer Zeitschichten

Licht, Luft und Sonne

Nachverdichtung in der Höhe – eine Dachaufstockung schafft neuen Wohnraum

Dreifacher Lückenschluss

Blockrandschließung, Ausdehnung des Dachgeschosses und ein zusätzliches Rückgebäude

Brasilheroe_Sitzsack-aus-Stoff-BarHotel_700pixel

brasilianisches Lebensgefühl

Die Familienmanufaktur Brasilheroe fertigt vielseitige Sitzsäcke

Gaijin-Kit-Chin-1_15_700pixel

Funktionaler Luxus der Leere

Hotel im japanischen Stil an zentraler Stelle in Schöneberg

Drei Höfe – Fünf Häuser

Großer, aber dennoch feingliedriger Bürokomplex

Zuwachs für die Siemensstadt

Ein Teil des gigantischen Geländes wurde zum „Techno Campus” ausgebaut