Exakt den Ton getroffen

Das Haus der Kirchenmusik führt überwiegend musikalische Nutzungen harmonisch zusammen

1-HKE-Haus-der-Kirchenmusik-Eingang_15_700pixel

Mit seiner Lage, vis-à-vis zum Rathaus und zur Rathausgalerie in Essen bildet das Haus der Kirchenmusik den östlichen Auftakt zum Innenstadtkern. Ursprünglich diente das in den 1960er-Jahren errichtete Gebäude als „Mütterschule“. Nach und haben jeoch die Domsingknaben, der Domchor, die Bischöfliche Kirchenmusikschule und der Mädchenchor hier am Dom Einzug gehalten und das Gebäude zu dem gemacht, was es heute ist: das Haus der Kirchenmusik.

Das in die Jahre gekommene Gebäude bauten 2021 Brüning Rein Architekten um und sanierten es, in enger Abstimmung mit dem Dombaumeister von Essen, Ralf Meyers. Man beschloss, das Gebäude auf seinen Rohbauzustand zurückzuführen und auf dieser Basis weiter- anstatt neu zu bauen. Das war eine gute städtebauliche Entscheidung, denn das Gebäude wirkt mit seiner Putzfassade und der Kubatur vertraut und setzt gleichzeitig Neues in den Stadtraum: den aufrechten zeichenhaften Giebel und das sich öffnende Erdgeschoss mit Blick bis in den begrünten Hof. Konstruktiv handelt es sich um einen Hybridbau. Der vorhandene Rohbau aus Beton und Stein wurde, wo nötig, weitergebaut. Aufgrund der geringen Deckenquerschnitte und geringen Reserven des Tragwerks wurden die Fassaden durch Holzrahmenbauweise ergänzt. Ebenso finden sich weitspannende Stahlrahmen im neuen Dach. Dadurch konnte die nötige Stützenfreiheit eines neu entstandenen Saales generiert werden. Anhand dieses Saales erläutert Architekt Wiechers eine Besonderheit: „Er wurde für 100 Personen konzipiert und so weit wie möglich von seinem kleineren Pendant für 70 Personen bau- und raumakustisch entrückt. Akustisch fand er das benötigte Volumen in dem neuen Dachstuhl.“ Das anspruchsvolle Raum- und Nutzungsprogramm konfrontierte die Bochumer Architekten mit teils konträren bau- und raumakustischen Anforderungen: Chor versus Orgelunterricht versus Blas-Instrumente versus musikalische Früherziehung … Umso wichtiger war eine sinnhaft angeordnete Raumaufteilung für ein Eltern-Café, eine Gemeinschaftsküche, Werkräume, Büros, ein Freizeit- und Frühförderungsraum, Orgelräume, Notenarchive und Seminarräume. Die Wände der musikalisch genutzten Räume sind im Hinblick auf eine optimierte Akustik nicht rechtwinklig erbaut. Sie basieren auf trapezförmigen Grundrissen, was sich bis in die Säle und als Zitat ebenso in der Fassade wiederfinden lässt. Die Ausstattung und Materialität der Innenräume bleibt stets wertig, jedoch immer an einer robusten Nutzung orientiert. So wurden maßgeblich Eichenholz, graue Fliesen und Werkstein, weiße Akustikdecken und -Wände eingesetzt, ergänzt von wandgroßen Farbfeldern.

www.architekten-br.de

Fotos:

Florian Monheim
www.bildarchiv-monheim.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|23)

Nothing found.

Respektvolle Balance

Eine Wohnungssanierung am Gärtnerplatz kombiniert geschickt Altes und Neues

Kontrastvoll weitergebaut

Eine sanierte Doppelhaushälfte besticht durch den Dialog ihrer Zeitschichten

Licht, Luft und Sonne

Nachverdichtung in der Höhe – eine Dachaufstockung schafft neuen Wohnraum

Dreifacher Lückenschluss

Blockrandschließung, Ausdehnung des Dachgeschosses und ein zusätzliches Rückgebäude

Nothing found.

2022_02_04_ArchWerk_Phoenixsee_626_web_bearbeitet_15_700pixel

Haus der Gesundheit

Am Phoenixsee in Dortmund ist ein lichtdurchflutetes Ärztehaus entstanden

Porzellan-Blumentopf-weiss-2-Manufaktur-Peng-Dortmund_15_700pixel

Jedes Stück ein Unikat

Gucci Buxbaum fertigt Kleinserien aus Porzellan

04_a_Gebaeude-nach-Sanierung_15_700pixel

Frischer Glanz und neue Nutzung

Das sogenannte Osram-Haus in Essen wurde aufwendig saniert und aufgestockt

220807164_15_700pixel

Weniger ist mehr

Vorbildliche Klimaschutzsiedlung Vierlinden-Höfe in Duisburg

DANS_HausJ-Wohnen_15_700pixel

Altbaucharme trifft Modernität

Durchdachte Farb- und Oberflächenkonzepte harmonieren mit der Gründerzeit

_21H1649_b_b2_19_700pixel

Haus der kurzen Wege

Gesundheitszentrum bündelt in seinem Erweiterungsbau vielflältigste Leistungen

neu-IMG_4000_10_700pixel

Alles unter einem Dach

Repräsentativer und funktionaler Firmensitz auf Zeche Ewald in Herten

050422_0054-1-Kopie_15_700pixel

Ton braucht Ruhe und Geduld

Saskia Gaulke setzt bei ihren Keramiken auf farbenfrohe Kontraste