Weniger, aber besser

Die neue Reinoldi-Sekundarschule in Dortmund beeinflusst das Lernklima positiv

SSP-0088_15_700pixel

Der Wandel der Schulpädagogik und die Neuinterpretation der Unterrichtsformen veranlassten die Stadt Dortmund, den Standort und das in mehreren Abschnitten erweiterte, aber in die Jahre gekommene Hauptgebäude der Reinoldi-Sekundarschule auf dessen Zukunftsfähigkeit zu prüfen. Die Analyse empfahl einen Neubau und den Abriss des Bestandsgebäudes.

Das vom Architekturbüro SSP neu konzipierte U-förmige Gebäude positioniert sich einladend zum Schulhof, wurde aber abgerückt von der Straße auf dem zurückliegenden Teil des Schulcampus positioniert. Mit den zwei bestehenden Sporthallen und dem naturwissenschaftlichen Erweiterungsbau bildet das neue Hauptgebäude eine städtebauliche Einheit. Der Komplex gliedert sich, auch über die Fassade und dessen Materialität sichtbar, in der Vertikalen. Foyer, Mensa und Spielzentrum bilden im Erdgeschoss ein Mehrzweck-Kommunikationsforum. Der neue Schulverwaltungsbereich ist an das offene Forum angeschlossen. In den zwei Obergeschossen sind 18 Klassenzimmer mit Individual- und Teamräumen in zusammenhängenden Clustern organisiert. Die Flure weiten sich teils konisch zu Selbstlernzonen und laufen in der Gebäudemitte auf einen Patio-Garten zu. Im Obergeschoss ist eine Bibliothek mit Blick auf den Campus und eine Dachterrasse mit Perspektive auf das anliegende Feld und den Wald ausgebildet und steht als Außenlernbereich zur Verfügung. Neben dem ersten Pädagogen (LehrerIn) und dem zweiten Pädagogen (MitschülerIn) beeinflusst maßgeblich auch das Gebäude als dritter Pädagoge das neue Lernklima. Ein weiterer Grundbaustein ist das Prinzip „grey to green“, welches schon als Grundlage für das Konzept beim Neubau der Sekundarschule Dortmund-Westerfilde Anwendung fand. Es geht um die Frage, nach welchen Kriterien zukünftig Städte, Quartiere, Häuser, Räume, Freiräume sowie Kommunikation, Erleben und Kreativität und vieles mehr konzipiert und gestaltet werden sollen. Das dialogische Prinzip „grey to green“ könnte man auch mit „Ist und Soll“ beschreiben. Die zentralen Fragen sind: Was „Ist“ und was kann daraus entwickelt werden? Was ist gut und kann/soll erhalten bleiben, was kann und soll zukünftig anders sein? Im Zentrum stehen Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung mit all ihren Facetten. Warum weniger manchmal mehr ist, wird in dem Neubauprojekt Reinoldi-Sekundarschule deutlich, wenn man sich zusätzlich die reinen Flächenwerte und Volumenwerte anschaut und vergleicht. Der Bestandsbau hatte ein Volumen von 36.700 m³ im Gegensatz zum Neubau von 21.800 m³. Die unterschiedlichen Hauptflächenwerte wie Grundfläche, Bruttogeschossfläche und Verkehrsfläche sind durch den Neubau mehr als halbiert worden, obwohl mehr Nutzfläche durch das Forum, die Mensa und die Schulverwaltung zur Verfügung steht.

www.ssp.ag

Fotos:

Detlef Podehl
www.podehl.com

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|20)

Nothing found.

Künftiges städtisches Wohnen

Ein weiterer vorbildlicher Baustein der Schöneberger Linse in Holzhybridbauweise

Tradition und Innovation

Denkmalgeschützte Brücke erstrahlt in neuem Licht, das eine besondere Tiefenwirkung erzeugt

Einst feudal – heute urban

Wohnungsumbau – gelungener Brückenschlag zwischen Denkmal und Moderne

Las Vegas in Stuttgart

Luxuriöser Umbau eines Einfamilienhauses

Nothing found.

Pierburg-Foto-by-Sascha-Perrone-6-_15_700pixel

Mit Überraschungseffekt

Aus einem dunklen Gasthaus wird ein strahlend schönes Restaurant

Zusammenspiel von Alt und Neu

In einem historische Gebäude in Essen sind moderne Büroflächen entstanden

Auffälliges Gotteshaus

Die Neuapostolische Kirche in Essen-Rüttenscheid ist ein Blickfang

_DSF0743_15_700pixel

Firmensitz mit Wow-Effekt

Nach einer Generalüberholung entstand eine moderne Arbeitswelt im Loftstyle

Park der Bewegung

Revierpark Vonderort in Oberhausen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz

Nr_075-Kopie_15_700pixel

Den Platz optimal genutzt

Eine Essener Kieferorthopädiepraxis ersetzt Einzelräume durch Behandlungskojen

HR_20221202_019_19_700pixel

Spagat gelungen

Ein altes Bauernhaus vereint klassische Elemente mit modernem Interieur

EJAM_Erweiterung_StefanMueller_A_01_19_700pixel

Durch die Brücke ins Licht

Josef Albers huldigte dem Quadrat – der Museumserweiterungsbau ermöglicht nun Sonderschauen