Schon bei der Planung im Fokus

Durch welche Maßnahmen sich die Akustik im gebauten Raum entscheidend verbessern lässt

CUBE: Warum ist es notwendig, die Akustik in Räumen zu verbessern? Oder anders gefragt: Produziert moderne Architektur unausweichlich Akustikprobleme?
Steffen Riedmann: Hier muss ich tatsächlich ein bisschen weiter fassen. Wenn man in der Evolution zurückblickt, sind wir Menschen geprägt von der Zeit, in der es noch keine Räume gab und wir uns in der freien Umwelt bewegt haben, sei es in der Steppe oder in Wäldern. Es gab keine örtlichen Begrenzungen, die dafür gesorgt hätten, dass der Schall zu uns zurückkommt. Unser menschliches Gehör ist darauf ausgelegt, Dinge zu hören, ohne dass dieser Schall in irgendeiner Art und Weise als Reflektion wieder zurückkommt. Das ist im Prinzip genau das Gleiche, was man mit der Akustik in einem Innenraum versucht zu simulieren: Dass der Schall, den ich durch Sprechen emittiere, durch technischen Maßnahmen daran gehindert wird, als sogenannter Nachhall zu mir zurückzukommen. Ich simuliere diese Situation, wo sich das menschliche Gehör entwickelt hat über die Jahrtausende und das beste Hörverständnis eben entwickeln kann. Wir haben uns über unsere menschliche Entwicklungsgeschichte nicht daran angepasst, diesen reflektierenden Schall „auszuschalten“.

Demnach ist es angenehmer, diesen Schall nicht zu hören?
Richtig. Das menschliche Gehör hat sich nicht daran angepasst, aber der Mensch hat sich daran gewöhnt. Das merkt man zum Beispiel daran, dass wenn man einen Raum betritt und das Gefühl hat, das etwas darin nicht passt, man dies aber an nichts festmachen kann. Dann liegt es meistens an der Akustik.

Lässt sich die Akustik in Räumen nachträglich, im gebauten Raum, verbessern? Oder muss ich das beim Bau des Raumes schon berücksichtigen?
Akustik schon im Vorfeld bei der Planung zu berücksichtigen, hat diverse Vorteile, nicht nur in Bezug auf die Kosten, sondern auch auf die Möglichkeiten, die es gibt. Sie haben natürlich immer die Möglichkeit, im Nachgang die Akustik in einem Raum zu verbessern, mit verschiedenen Ausnahmen, wo es dann halt durch die Raumgeometrie oder durch die Nutzung schwierig ist, akustisch noch was zu verbessern. Besser ist es auf jeden Fall immer, dass im Vorfeld bei der Planungsphase schon mit zu berücksichtigen.

Worauf kommt es an, damit die Akustik später so ist, dass ich mich im Raum wohlfühle? Lege ich den Fokus aufs Material oder die Raumgestaltung?
Das ist ein komplexes Thema, auch wenn es eine relativ einfache Angelegenheit ist. Ich versuche, wie schon erwähnt, den Schall zu minimieren, der zu mir durch Nachhall zurückkommt. Es gibt mehrere Möglichkeiten: zum einen natürlich durch die Oberflächen, also sprich durch das Material. Durch die Materialität habe ich immer die Möglichkeit, durch eine gezielte Auswahl die Absorption des Materials zu nutzen, dass der Schall, der auf dieses Material trifft, entweder gar nicht oder nur zum gewissen Prozentsatz reflektiert werden kann. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dass Sie durch die Raumgeometrie der Akustik zusteuern. Sie haben zum Beispiel akustische Phänomene in einem Raum. Jeder kennt den Begriff Flatterecho. Wenn es extremst auftritt, hat man das Gefühl eines Flatterns im Ohr, das durch die Raumgeometrie bedingt ist. Wenn Sie zwei schallreflektierende Wände oder Bodendecken haben, kann es passieren, dass der Schall, den ich durch Sprechen emittiere oder der durch eine Schallquelle emittiert wird, zwischen diesen parallelen Oberflächen hin und her wandert. Das kann sehr lange dauern. Dann habe ich dieses Gefühl eines Flatterechos im Raum. Das heißt, sowohl die Geometrie als auch die Materialität sind entscheidende Faktoren für die Akustik.

In ihrem Mutterkonzern spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Was machen Sie bereits in Sachen Nachhaltigkeit? Was ist noch geplant? Troldtekt beschäftigt sich mit diesem Thema nicht erst seit es an Bedeutung gewonnen hat, sondern schon seit Jahrzehnten.
Wir haben bereits 2011 aktiv die Cradle-to-Cradle-Zertifizierung vorangetrieben, als das Thema Nachhaltigkeit in der Bauindustrie noch nicht präsent war und waren eine der ersten aus dem Baubereich, die sich haben zertifizieren lassen. Bereits seit längerem sind wir bestrebt, unseren CO₂-Fußabdruck nicht nur zu reduzieren, sondern ins Positive umzuwandeln. Vor zwei Jahren haben wir die erste CO₂-reduzierte Holzwolle-Leichtbauplatte auf Basis des Zementtyps Futurecem auf den Markt gebracht.

Das gesamte Interview können Sie in unserem Podcast hören:
https://www.cube-magazin.de/podcast/steffen-riedmann-country-manager-deutschland-bei-troldtekt-ueber-akkustik-im-gebauten-raum/

Herr Riedmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Eva Bodenmüller.

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