Aus eins mach sieben!
Eine echte Überraschung: Die Kolibri-Studios im Barmbeker „Vogelviertel“
In Barmbek-Nord liegt zwischen Star-, Drossel-, Wachtel- und Meisenstraße das sogenannte „Vogelviertel“. Mitten drin ist die Steilshooper Straße geprägt von zweigeschossigen Stadthäusern, die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurden. Die schmalen, meist nur sieben Meter breiten Grundstücke verfügen über kleine Vorgärten und idyllische rückwärtige Gärten und sind mehrheitlich mit Häusern bebaut, die jeweils von einer Partei genutzt werden. Dazwischen stehen aber auch mehrgeschossige Häuser, die in der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind.
Im Zuge der Nachverdichtung des beliebten Stadtteils wurde das vorliegende kompakte Townhouse vom Architekturbüro Schleicher Weiss Assozierte so entworfen, dass es zum einen sieben Parteien neuen Wohnraum bietet und sich zum anderen harmonisch in die heterogene Stadthaus-Architektur einfügt. Der Erker, das zurückhaltende Spiel mit den Fensteröffnungen, die Dachform mit der versetzten Gaube sowie die hochwertige Materialwahl lassen den Geschosswohnungsbau wie ein Stadthaus erscheinen, das von einer Partei bewohnt wird. Erschlossen wird das Gebäude über ein raumsparendes, zentral liegendes Treppenhaus. So finden pro Etage zwei kompakte Zweizimmerwohnungen mit Balkon oder Terrasse und durchgestecktem Grundriss auf rund 35 m² nebeneinander Platz. Ziel war es, kleine Wohnungen von hoher räumlicher Qualität zu schaffen. Durch die kompakte Bauform und die Wärmeerzeugung mit einer Wärmepumpe ist das Gebäude ein Beispiel für eine nachhaltige Nachverdichtung. bei der kein Grund und Boden in innerstädtischer Lage zusätzlich versiegelt wurde.
Fotos:
Kevin Winiker
www.photostudio-ottensen.com
(Erschienen in CUBE Hamburg 04|23)