Nach der Flut ist vor der Flut

Ein historisches Wohnhaus in Mechernich wurde nicht nur denkmalgerecht saniert

Nach der Flut ist vor der Flut

Das „Rote Haus“ am Ortsrand von Mechernich war eines der vielen Gebäude in der Nordeifel, die durch das Jahrhunderthochwasser vom 14. Juli 2021 zerstört wurden. Das denkmalgeschützte Wohnhaus, das 1854 ursprünglich als Teil der Bergbaubetriebe in Burgfey errichtet worden war, ist durch die schnell steigenden Wassermassen des benachbarten Veybaches komplett bis zur Erdgeschossdecke überflutet worden. Auch wenn die Bewohner:innen sich retten konnten, war das Haus innerhalb von Stunden unbewohnbar geworden. Lüderwaldt Architekten aus Köln haben eine Sanierung mit Augenmerk vorgenommen, die die Gefahr erneuter Überflutungen bewusst in die Planung einbezieht.

Wie sich im Zuge der Aufräumarbeiten schnell herausstellte, waren die massiven Buntsandsteinwände einschließlich des Kellergewölbes zwar komplett durchfeuchtet, konstruktiv jedoch intakt geblieben; nur leicht beschädigt konnten auch die zuvor ausgetauschten Fenster erhalten bleiben. Sämtliche weiteren Konstruktionen samt der alten Treppe im Inneren wurden dagegen irreparabel beschädigt, alle haustechnischen Anlagen komplett zerstört. Unter Hinzuziehung von Fachplanern wurde ein zweistufiges Sanierungskonzept entwickelt, das zugleich aktive Maßnahmen ergreift, mit denen Überflutungen in Zukunft beherrschbarer werden. Vermieden werden sollte einerseits eine erneute Überflutung bis zur Brüstungshöhe der Erdgeschoss-Fenster und das Hochsteigen von Wasser über die ehemals offene Kellertreppe. Zum anderen wurden feuchteresistente Materialien und offene Installationen verwendet, um den Schaden auch bei einer Überschreitung der Marke zukünftig leichter reparabel zu halten. Der große Einraum im Erdgeschoss wird gegliedert durch die neue feingliedrige, roh belassene Stahltreppe, die rote Stahlstütze im Bereich der vormaligen Fachwerkkonstruktionen und den vor der Flut geretteten zentralen Kaminblock. So entstehen unterschiedlich nutzbare Zonen: Entree, Wohnraum, Speiseraum, Küche oder auch Bereiche zum Arbeiten lassen sich durch ergänzende Möblierungen flexibel herstellen. Die eingesetzte mineralische Innendämmung, Steinböden, Stahlbauteile und die offene Elektroinstallationen überstehen zudem jede Überflutung ohne Komplettsanierung. Das Obergeschoss wurde durch den Abbruch der beschädigten Decke zum Spitzboden deutlich aufgewertet, wobei die reparierte Dachkonstruktion freigelegt und zum Teil des Raumes wird. Geschickt wurde ein Bad in die Dachkonstruktion eingefügt und ein Abstellraum für die überflutungssicher untergebrachte Haustechnik geschaffen. Die Dach- und Wandkonstruktionen aus Holz wurden mit einer Zelluloseeinblasdämmung isoliert und wie die inneren Holzständerwände mit Gipsfaserplatten beplankt, die bestehenden Holzdielen der Fußböden überarbeitet, ergänzt und geölt. Der regelmäßig unter Wasser stehende Gewölbekeller wurde dagegen durch eine in die Natursteinmauern eingestemmte Betondecke komplett von den Räumen im Erdgeschoss abgetrennt. Die Buntsandsteinfassade wurde punktuell repariert und das Dach neu eingedeckt. Die dabei überarbeiteten Dachkanten unterstreichen wie zuvor die Gebäudekonturen des Bestands.

www.luederwaldt-architekten.de

Fotos:
Viola Epler
www.violaepler.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 04|24)

Nothing found.

Versöhnender Solitär

Ein Wohnhaus in Gerresheim fügt sich mit plastischer Dachlandschaft in seine Nachbarschaft ein

Ein Sphinxenpaar im Garten

Wie eineiige Zwillinge thronen zwei Villen über dem See

Großzügig und geradlinig

Ein Einfamilienhaus in Bad Godesberg besticht durch Komposition und Blickperspektiven

Leistungsfähige Fassade

Bürohochhaus vereint innovative Technologien und maximale Flexibilität

Nothing found.

AR_NH_KOL_001_15_700pixel

Wunderbar wandelbar

Neben der einladenden Lobby mit organisch geformtem Sofa, Kaminfeuer und gemütlichen Sitznischen gibt es eine stylishe Bar und neue, abtrennbare…

_DSC1338-HDR-4-Kopie_19_700pixel

Viel Raum für Geborgenheit

Ausblicke und viel Licht von allen Seiten prägen das Heim einer Familie

designfunktion_DHL_Post_Tower_106_231118_15_700pixel

Weil der erste EIndruck zählt

Neu gestalteter Eingangsbereich im Post Tower

Respektvoll am Hang

Respektvoll am Hang

Ein Einfamilienhaus im Oberbergischen fügt sich harmonisch mit Ortsbezug ein

LR2622-28_15_700pixel

In Gottes Schneckenhaus

Der ruhig wirkende, massive Baukörper strahlt eine starke, beschützende Präsenz aus.

SA-Buero025B_19_700pixel

Inspirierendes Arbeitsumfeld

Es sollten großzügige, helle und ineinander übergehende Räume entstehen, die eine kreative Atmosphäre ausstrahlen und sich in der Wahl des Materials…

1411-p-190512_knauf-aussen-9965_19_700pixel

Kommunikativer Ring

Die neue Deutschlandzentrale eines Chemiekonzerns besticht durch kurze Wege und flache Hierarchien

130416_Peters_300dpi_2177_19_700pixel

Aus eins mach vier

Eine historische Villa wird durch individuelle Neubauten harmonisch ergänzt