Lichtes Refugium

Eine Doppelhaushälfte wird von ihrem 80er-Jahre-Flair befreit

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Das Haus von seinem in die Jahre gekommenen, kühlen 1980er-Jahre-Flair zu befreien und gleichzeitig ein schönes Refugium für den Ruhestand eines Ehepaars zu schaffen, das war die Aufgabe der Münchner Innenarchitektin Constanze Schuchmann bei dieser Doppelhaushälfte im Westen von München. Viele Fliesen und eine insgesamt etwas dunkle Atmosphäre war die Ausgangssituation in den prinzipiell sehr geräumigen Wohnräumen mit Freisitz und Blick ins Grüne, die die Architektin in ein helles und sehr freundliches Wohnkonzept transformierte. Holz zieht sich als roter Faden durch das Konzept, dazu dominieren helle Töne von Weiß bis Grau in diversen Abstufungen die Farbskala. 

Sowohl das Altholz für diverse vom Schreiner maßgefertigte Einbauten als auch das Eichenholz für das Parkett sorgen nun für eine wohnliche Atmosphäre. „Wir haben alle Fliesen durch Holz ersetzt, das bringt Wärme und Behaglichkeit in die Räume“, sagt Schuchmann. Auch die Treppe ins Obergeschoss erhielt ein „Refresh“ – statt Fliesen geht es nun über Eichenholzstufen nach oben. Der praktisch „in einem Guss“ im ganzen unteren Wohnbereich inklusive des Gäste-WCs verlegte Holzboden unterstreicht nochmal die Großzügigkeit der Räume und schafft ein verbindendes Element. Ein Hingucker ist vor allem das Gäste-WC: „Hier darf man sich ruhig auch mal was trauen“, findet die Architektin und verwandelte es mit einer Unterwasserwelt-Korallentapete kurzerhand in eine Art Aquarium. Herzstück des Wohnbereichs ist die große offene Küche mit maßgefertigten Einbauten aus Eichenfurnier, hellgrauem Fenix sowie einer hellen und sehr unempfindlichen Arbeitsfläche aus Dekton, einem innovativen keramischen Material. Um einen freien Blick auf den Essbereich zu haben, versteckt sich die Abluft ganz oben in der abgehängten Decke und macht als verspiegeltes Kombigerät mit Licht auch noch eine gute Figur über dem Küchenblock. Ein feines, durchscheinendes Rollo am Fenster aus spaghettidünn gerolltem und beschichtetem Papier lässt ein wenig Japan-Feeling aufkommen. 

„Mehr Licht überall im Haus“, lautete zudem die Devise – deshalb wurden Leuchten teils neu platziert und gegen moderne Strahler ausgetauscht. Über dem Esstisch, dessen ursprüngliche Glasplatte gegen eine Holzplatte getauscht wurde, erhellt eine Statement-Leuchte von Occhio die Szenerie. Neben der Optik wurde auch an einigen Stellen der Grundriss optimiert – etwa im Eingangsbereich, der nun größer wirkt und mit maßgeschreinerten Sitzbänken aus Holz ausgestattet wurde. Außerdem wurde ein Teil des Schlafzimmers dem Masterbad zugeschlagen, um den Wunsch der Bauherren nach einer richtig großen Badewanne zusätzlich zur bodengleichen Dusche zu verwirklichen. Ebenfalls interessant: Das hellgraue, wie verwischt wirkende Wanddekor in Form einer Feuchtraumtapete. 

www.frauschuchmann.de

Fotos:

Gerhard Blank
www.gerhard-blank.de

(Erschienen in CUBE München 04|22)

 

Architekten:

Constanze Schuchmann Innenarchitektur
www.frauschuchmann.de

Schreinerei:

Frank Hartmann
www.hartmann-werk.de

Malerarbeiten:

Paul Müller
www.paulmueller.bayern

Einrichtung:

Kerstin Bründl
www.kb-raumgestaltung.de

Sanitär:

Thomas Randlshofer
www.randlshofer.de

Sanitär-Keramik:

Domovari
www.domovari.de

Küchentechnik:

Siemens
www.siemens.com

Blanco
www.blanco.com

Leuchten:

Occhio
www.occhio.de

Vibia
www.vibia.com

Foscarini
www.foscarini.com

Tapete:

Wall&deco
www.wallanddeco.com

Sonnenschutz:

nature Deco
www.nature-deco.com

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