Umnutzung und Stadtreparatur

Eine frühere Bäckerei in Dünnwald wird in zeitgemäßen Wohnraum transformiert

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Umnutzung und Nachverdichtung sind wichtige Strategien, um im urbanen Bestand dringend notwendigen Wohnraum zu schaffen. Im Kölner Stadtteil Dünnwald bildete dafür eine Bäckerei den Ausgangspunkt: Der alteingesessene Betriebsstandort wurde von dem Kölner Architekturbüro HPA+ in ein Mehrfamilienhaus mit vier individuellen Wohneinheiten mit dazugehörigen Außenbereichen transformiert.

Die Substanz des Bestandes war so heterogen wie das umliegende städtebauliche Umfeld: Am Ende einer Häuserzeile in Straßenecklage gelegen, nahm die frühere Bäckerei das komplette Erdgeschoss des dreigeschossigen Wohnhauses als Verkaufsladen ein. Hinzu kam ein in den Jahren des Wiederaufbaus pragmatisch angegliedertes, eingeschossiges Nebengebäude, in dem der Backbetrieb lokalisiert lag. Den Bestandsschutz ausnutzend, wurde das Nebengebäude erhalten und erweitert: Einerseits wurde der Baukörper in die Parzelle hinein verbreitert, zum anderen wurde er straßenseitig aufgestockt. Auf diese Weise konnten im Erdgeschoss zwei stadthausartige Wohneinheiten von jeweils etwa 70 m² entstehen, die – ungeachtet des begrenzten Flächenreservoirs – über einen eigenen Eingang mit Vorgarten sowie auf der Gegenseite über eine erhöhte Terrassenloggia mit einem tiefer angegliederten Pocket Garden verfügen. Eine weitere über das Bestandstreppenhaus des Wohnhauses erschlossene Wohneinheit verknüpft das frühere Ladengeschäft mit einer weiteren Teilfläche des Nebengebäudes zu einer weiträumigen 100 m² großen Wohnung mit einer zum Vorgarten hin orientierten Südostterrasse. Eine überdachte Außentreppe führt schließlich zum aufgestockten Obergeschoss des Nebengebäudes: Die großzügige 136 m²-Wohnung wurde gartenseitig mit einer Dachterrasse ausgestattet und verläuft komplett über die gesamte Breite der unteren Wohneinheiten. Stellplätze für den Wohnungszuwachs konnten im Vorgartenstreifen des Bestandswohnhauses sowie in einer direkt an das Nebengebäude angrenzenden Doppelgarage gefunden werden. Insgesamt entstand so auf relativ kleinem Raum ein urbaner Mix von gut belichteten und zugeschnittenen Wohnungen – vielfältig in der Typologie und in der Orientierung.

Als eine besondere gestalterische Herausforderung entpuppte sich die Fassadengestaltung des erweiterten Bestandes: Die neuen Fenster- und Loggienöffnungen mussten die Bestandsöffnungen des früheren Nebengebäudes integrieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das entstandene Fassadenbild ist abwechslungsreich und wirkt doch geordnet. Der vorher völlig unartikulierte Straßenblock hat durch die Neuordnung ein neues, wiedererkennbares Gesicht bekommen.

www.hpa.de

Fotos:

Detlef Podehl
www.podehl.com

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|22)

Architekten:

HPA+ Architektur
www.hpa.de

Heizung, Lüftung, Sanitär:

Kaltenberg & Mehmedagic
www.kaltenberg-mehmedagic.eu

Elektro:

Weku Elektroservice
www.weku-koeln.de

Fenster:

Tischlerei Berg
www.tischlerei-berg.de

Fassade, Innenputz:

Robert Wingen
Telefon: 0221-883116

Estrich:

Öz Bonner Estrichbau
www.oezbek-estrich.de

Maler:

Maler Draths
Telefon: 0221-5901110

Schreinerei:

Höhler Holztechnik
www.holzbau-hoehler.de

Parkett:

Pieczkowski
www.pieczkowski-gmbh.de

Verglasung:

Glas & Solutions
www.glas-solutions.de

Matallbau:

Laufenberg Metallbau
www.laufenberg-metallbau.de

Außenanlagen:

Pilot
www.pilot-gmbh.de

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