Verizontal

Die richtige Menge Platz am richtigen Ort durch eine geringfügige, aber gezielte Reorganisation der vorhandenen Grundrissstruktur

_USC7620_15_700pixel

In schwieriger Wohnungsmarktlage erlebt so manche wachsende Familie, dass mehr Wohnraum nur in Randlagen oder nicht so attraktiven Gebieten bezahlbar ist. Lohnt es sich dafür wirklich, umzuziehen und das bekannte Umfeld aufzugeben? Genau hier setzt der Architekt Gerd Streng an. Er sieht im kritischen, dreidimensionalen Hinterfragen von Platzressourcen im Bestand noch erhebliches Vergrößerungspotenzial „nach innen“. Raum ist häufig genug da, aber kein Platz. Er lotet die Raumreserven aus und schafft Platz. Platz für Treppen in unzugängliche Etagen, Platz für Aufbewahrung, Aufenthalt und Erschließung. Durch das genaue Erforschen der Wünsche der Bewohner hat er bereits mehrere „Stair Case Study Houses“ realisiert und die richtige Menge Platz am richtigen Ort durch eine oft geringfügige, aber gezielte Reorganisation der vorhandenen Grundrissstruktur gefunden.

So war es auch in diesem typischen Einfamilienhaus aus den 1930er-Jahren in Groß Flottbek. Der bisher über eine offene und sehr steile Treppe erschlossene Spitzboden sollte vom Flur abgetrennt und das Hauptbad im Obergeschoss dem Spitzboden angeschlossen werden. Das neue „Treppenhaus“ schafft beides: Die abschließbare Vertikalverbindung vom Flur zum Spitzboden und die neue Horizontalverbindung zum Bad, das nun direkt mit Spitzboden und Flurbereich im Obergeschoss verknüpft ist. Die kupferbeschichtete Schwingtür kann bequem in jede Laufrichtung geöffnet werden. Die runde Fensteröffnung verhindert zusätzlich Kollisionen zwischen den Familienmitgliedern. Das untere Treppenpodest dient als Verteiler sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ebene. Ein Spiegel im Vorraum zum Bad verdoppelt visuell die Raumlänge und weitet den Raumeindruck.

Ein dimmbarer LED-Strip akzentuiert die raumseitige Wange der Treppe und dient als nächtliche Hintergrundbeleuchtung. Diese Wange mit den beiden Rundfenstern kann mit wenigen Handgriffen ausgebaut werden, was den Transport sperriger Gegenstände zum Spitzboden erleichtert. Der intensiv gelbe Farbakzent des Treppenraumes kontrastiert bewusst zur zurückhaltenden Farbgebung des Spitzbodens. Die runden Fensteröffnungen und akzentuierte Verglasungen ermöglichen vielerlei Durchblicke – auch auf Kinderaugenhöhe. Die neue Treppe ermöglicht den Raumabschluss zum Spitzboden und ist weniger steil und sicherer begehbar als die alte, offene Treppe. Solch eine multifunktionale Treppe darf also nicht alleine an den Erstellungskosten gemessen werden, sondern muss auch mit dem äquivalenten Raumgewinn bei Neukauf verglichen werden. Ressourcenschonender ist solch ein Eingriff allemal.

www.gerdstreng.de

Fotos:

Uwe Scholz

(Erschienen in CUBE Hamburg 03|20)

Nothing found.

Versöhnender Solitär

Ein Wohnhaus in Gerresheim fügt sich mit plastischer Dachlandschaft in seine Nachbarschaft ein

Ein Sphinxenpaar im Garten

Wie eineiige Zwillinge thronen zwei Villen über dem See

Großzügig und geradlinig

Ein Einfamilienhaus in Bad Godesberg besticht durch Komposition und Blickperspektiven

Leistungsfähige Fassade

Bürohochhaus vereint innovative Technologien und maximale Flexibilität

Nothing found.

bki_Blutspenderaum_JGF0641_15_700pixel

Komm zum Bloody Thursday!

Ein außergewöhnliches Konzept erhöht die Bereitschaft zur Blutspende bei jungen Spendern

Baakenpark-Luftbild-MP-0042_15_700pixel

Die Sehnsuchtsinsel

Im Westen der Halbinsel liegt der Sport- und Spielbereich, die mittlere Ebene bietet eine Spiel- und Liegewiese mit der Böschungstribüne, im Osten…

Sebastian_Glombik_Vogelkamp_8149_19_700pixel

Gut für Mensch und Natur

Nachhaltige Platzgestaltung unterstützt Artenvielfalt und Regenwasserbewirtschaftung

Alles außer gewöhnlich

Die „Holzrotonda“ zeigt Lösungen für den zukünftigen Bau von Einfamilienhäusern auf

meridian_spa_michel_interior_112019-077_19_700pixel

Transformation am Hafen

Relaunch einer Spa- und Fitnessfläche am Michel

Sebastian_Glombik_Vogelkamp_8149_19_700pixel

Gut für Mensch und Natur

Nachhaltige Platzgestaltung unterstützt Artenvielfalt und Regenwasserbewirtschaftung

JOI-Design_Moxy-Hamburg_Fotocredits-by-Christian-Kretschmar-fu-r-JOI-Design-1-_15_700pixel

Von fliegenden Teppichen

Das erste Moxy Hotel in Hamburg ist trendy, komfortabel und erschwinglich

Ästhetische Raffinesse

Über die Herangehensweise von Peter Fehrentz