Verizontal

Die richtige Menge Platz am richtigen Ort durch eine geringfügige, aber gezielte Reorganisation der vorhandenen Grundrissstruktur

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In schwieriger Wohnungsmarktlage erlebt so manche wachsende Familie, dass mehr Wohnraum nur in Randlagen oder nicht so attraktiven Gebieten bezahlbar ist. Lohnt es sich dafür wirklich, umzuziehen und das bekannte Umfeld aufzugeben? Genau hier setzt der Architekt Gerd Streng an. Er sieht im kritischen, dreidimensionalen Hinterfragen von Platzressourcen im Bestand noch erhebliches Vergrößerungspotenzial „nach innen“. Raum ist häufig genug da, aber kein Platz. Er lotet die Raumreserven aus und schafft Platz. Platz für Treppen in unzugängliche Etagen, Platz für Aufbewahrung, Aufenthalt und Erschließung. Durch das genaue Erforschen der Wünsche der Bewohner hat er bereits mehrere „Stair Case Study Houses“ realisiert und die richtige Menge Platz am richtigen Ort durch eine oft geringfügige, aber gezielte Reorganisation der vorhandenen Grundrissstruktur gefunden.

So war es auch in diesem typischen Einfamilienhaus aus den 1930er-Jahren in Groß Flottbek. Der bisher über eine offene und sehr steile Treppe erschlossene Spitzboden sollte vom Flur abgetrennt und das Hauptbad im Obergeschoss dem Spitzboden angeschlossen werden. Das neue „Treppenhaus“ schafft beides: Die abschließbare Vertikalverbindung vom Flur zum Spitzboden und die neue Horizontalverbindung zum Bad, das nun direkt mit Spitzboden und Flurbereich im Obergeschoss verknüpft ist. Die kupferbeschichtete Schwingtür kann bequem in jede Laufrichtung geöffnet werden. Die runde Fensteröffnung verhindert zusätzlich Kollisionen zwischen den Familienmitgliedern. Das untere Treppenpodest dient als Verteiler sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ebene. Ein Spiegel im Vorraum zum Bad verdoppelt visuell die Raumlänge und weitet den Raumeindruck.

Ein dimmbarer LED-Strip akzentuiert die raumseitige Wange der Treppe und dient als nächtliche Hintergrundbeleuchtung. Diese Wange mit den beiden Rundfenstern kann mit wenigen Handgriffen ausgebaut werden, was den Transport sperriger Gegenstände zum Spitzboden erleichtert. Der intensiv gelbe Farbakzent des Treppenraumes kontrastiert bewusst zur zurückhaltenden Farbgebung des Spitzbodens. Die runden Fensteröffnungen und akzentuierte Verglasungen ermöglichen vielerlei Durchblicke – auch auf Kinderaugenhöhe. Die neue Treppe ermöglicht den Raumabschluss zum Spitzboden und ist weniger steil und sicherer begehbar als die alte, offene Treppe. Solch eine multifunktionale Treppe darf also nicht alleine an den Erstellungskosten gemessen werden, sondern muss auch mit dem äquivalenten Raumgewinn bei Neukauf verglichen werden. Ressourcenschonender ist solch ein Eingriff allemal.

www.gerdstreng.de

Fotos:

Uwe Scholz

(Erschienen in CUBE Hamburg 03|20)

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