Außergewöhnlich auf einer Halbinsel am Ufer des Wörthersees gelegen, setzt die „Villa Iris“ ein architektonisches Statement – mit klarer Formensprache, durchdachter Gliederung und sensibler Einbindung in die umgebende Landschaft. Der Baugrund öffnet sich fächerförmig zum See hin – was sich in der Grundrissgestaltung des Gebäudes widerspiegelt: Der Entwurf von Architektin Maria Planegger von A01 architects, zeichnet sich durch drei vorgelagerte Pavillons aus, die sich zur Uferlinie öffnen und in zwei doppelgeschossige, monolithisch anmutende Baukörper übergehen. Durch eine transparente Brücke verbunden, erscheint das Ensemble leicht und durchlässig. Charakteristisch ist das spannungsvolle Wechselspiel zwischen Massivität und Transparenz: Während die straßenseitige Fassade durch geschlossene Flächen mit Natursteinplatten und bronzefarbenen Lisenen geprägt ist, präsentiert sich die Villa seeseitig mit großzügigen Verglasungen. Dadurch ergibt sich ein vornehm zurückhaltendes Erscheinungsbild. Durch die gegliederte Struktur fügt sich das Gebäude harmonisch in das natürliche Gelände, das in eine parkartige Landschaft übergeht.

Zentrales gestalterisches Element sind die Patios – Innenhöfe, die nicht nur der Erschließung dienen, sondern gezielte Blickachsen auf den türkisblauen Wörthersee ermöglichen. Eine Abfolge von Höfen leitet den Weg vom begrünten Einfahrtshof mit Gästehaus und Garagenzufahrt über einen zweigeschossigen Lichthof, dem Herzstück, von dem aus die zentralen Bereiche – Wohnraum, Essbereich und Küche, jeweils mit direktem Seeblick – erschlossen sind. Weitere Höfe, Zwischenräume und Nischen dienen der Ruhe und dem Rückzug, wie etwa der Raum zwischen Pool und Wellnessbereich. Das Wohnniveau ist, dem Hangverlauf folgend, leicht abgesenkt und ermöglicht dadurch ein freies Panorama auf den See. Südlich daran schließen sich funktionale Räume an: Backoffice, Wirtschaftsräume und Kühlraum sowie Garderobe mit Gäste-WC. Die Garage für drei Fahrzeuge ist in dem Ensemble integriert – sämtliche Fassaden des kompakten Baukörpers, auch das Tor der Garage, werden von großformatigen Natursteinplatten (Eternal Beige) umhüllt. Nördlich liegt der großzügige Wellnessbereich mit Sauna, Fitnesszone sowie einem Indoor-Pool mit markantem, eigens von einem Künstler geschaffenen raumhohen Wandrelief. Das Obergeschoss wird über eine lichtdurchflutete Treppe erschlossen. Eine Brücke verbindet die beiden Baukörper: Der nördliche Flügel beherbergt auch zwei Schlafzimmer mit zugehörigen Bädern, der südliche Teil ist dem Masterbereich vorbehalten – mit Schlafzimmer, Bad, Ankleide und Arbeitszimmer. Vorgelagerte Terrassen und begrünte Flachdächer dienen als private Terrassen mit Seeblick. Ein separates Nebengebäude an der Nordseite, über ein Vordach mit dem Haupthaus verbunden, ergänzt das Raumprogramm um eine Gästewohnung. Im Kellergeschoss finden sich Heimkino sowie Technikräume.

Die Materialwahl unterstreicht den gehobenen Anspruch der Villa – auch in Bezug auf Nachhaltigkeit: Die Gebäudehülle aus dem Naturstein Travertin – auf besonderen Wunsch der Bauherrn gewählt – wird durch bronzefarbene Lisenen gegliedert, die die Anmutung massiver, gestapelter Steinblöcke erzeugen. Die begrünten Dächer mit Wildkräutern dienen nicht nur der ökologischen Qualität, sondern erweitern die oberen Geschosse um private Freiräume mit Gartencharakter. Auch die Gebäudetechnik setzt auf Nachhaltigkeit: Geheizt wird mittels Erdwärme, unterstützt durch eine Photovoltaikanlage. Die „Villa Iris“ verkörpert eine gelungene Synthese aus landschaftsbezogener Architektur, luxuriösem Wohnen und technischer Innovation.

www.a01architects.com

Fotos:
Christoph Theurer

(Erschienen in CUBE Select 03|25)