Besser recyceln
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg stellen ihren Betriebshof zukunftsfähig auf
Um sich nachhaltig und wirtschaftlich zukunftsfähig aufzustellen, planten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg eine Erweiterung ihres Betriebshof am Standort Hochfeld. Für die Planung beauftragte man sgp Hachtel | Bauer architekten aus Bonn. In einem ersten Bauabschnitt entstanden auf einer brachliegenden Industriefläche ein multifunktionales Recyclingzentrum, ein Tonnenlager und eine Wertstoff-Umlade. Dabei wurden Wegebeziehungen berücksichtigt und die Anbindung an den angrenzenden Bestand integriert. In einem zweiten Bauabschnitt folgen eine größere Verwaltung und weitere Gebäude. Der Betriebshof gliedert sich in einen öffentlich zugänglichen Bereich am Recyclingzentrum sowie einen nicht öffentlich zugänglichen betrieblichen Bereich. Ziel der Entwurfsplanung war eine effiziente, kreuzungsfreie Organisation der betrieblichen Abläufe, die eine langfristige wirtschaftliche Nutzung sicherstellt. „Inspiriert vom industriellen Umfeld haben wir für diesen Bereich städtebaulich klare, robuste Volumen geplant“, erläutert Architekt Wolfgang Bauer den Entwurf. Die kundenorientierten Gebäude an der Straße, die durch eine neue Zuwegung erreichbar sind, stufen sich dagegen auf zweigeschossige Gebäude ab. Die Sockelzonen wurden robust und widerstandsfähig in Beton gestaltet. Darüber kam leichtes Holz zum Einsatz – als CO₂-neutrales Material, das einerseits nachhaltig ist und andererseits eine warme Note setzt. In nebeneinander liegenden Achsen konstruiert, kann auf künftige Nutzungen oder geänderte Kapazitäten durch Erweiterung oder Rückbau flexibel reagiert werden.
Gründächer kompensieren die Flächenversiegelung und verbessern das Mikroklima; Regenwasser wird gesammelt und einem Löschwassertank zugeführt oder versickert über Rigolen. Das Recyclingzentrum folgt dem Leitmotiv „besser recyclen“ und schafft die Voraussetzungen dafür: Im Recyclingcentergebäude befindet sich der Gebrauchtwarenmarkt namens R(h)einladen, wo funktionsfähige Gegenstände vor der Entsorgung bewahrt und von Freiwilligen aufgearbeitet werden, um der Wiederverwertung zugeführt zu werden. Um das Verständnis für die Kreislaufwirtschaft zu fördern, wurde für Interessierte und Schulklassen ein Seminarraum mit Blick auf die Abgabezonen eingerichtet. Gut beschilderte Rampen und Stege ermöglichen zudem ein besseres Abwerfen des Materials. Der Fuhrpark der Wirtschaftsbetriebe wird sukzessive auf E-Mobilität umgestellt. Die notwendige, breite Infrastruktur für E-Mobilität wurde bereits in der ersten Bauphase umgesetzt.
Fotos:
Andreas Wiese
www.fotografie-wiese.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|25)

