Klare Architektursprache
Großzügiges Familiendomizil wurde geschickt aus der Hanglage heraus entwickelt
Auf einem Hanggrundstück entstand ein neues Familiendomizil mit Einliegerwohnung und Gewerbeeinheit. Christian Möller vom Architekturbüro Alfred Möller hat dabei aus den topografischen Gegebenheiten das architektonische Konzept für den kubischen Neubau aus zwei Vollgeschossen, Untergeschoss und Staffelgeschoss entwickelt: Da das Hanggrundstück in Süd-Nord-Richtung um die Höhe eines ganzen Geschosses abfällt, gelangt man von der Straße aus schwellenfrei in das Untergeschoss, wohingegen das Erdgeschoss ebenerdig in den Garten mündet. Hier fügt sich auch der Wohnbereich durch einen eingeschossigen nicht unterkellerten Gebäudeteil in die Gartenlandschaft ein.
Durch die großzügigen und teilweise über zwei Geschosse reichenden Verglasungen sowie die feinkörnige, helle Putzoberfläche scheint der Kubus auf dem mit anthrazitfarbener Blechverkleidung versehenen Untergeschoss zu schweben. Ein Eindruck, den das zudem leicht zurückversetzte Untergeschoss noch bestärkt und so einen überdachten Eingangsbereich schafft. „Mit seiner klaren Architektursprache hebt sich das Gebäude einerseits von dem Wohngebiet aus den 1950er-Jahren ab und fügt sich in seiner Maßstäblichkeit andererseits als Solitär in die vorhandene bebaute Umgebungsstruktur ein“, so der Architekt. Vor- und Rücksprünge der Terrassen mit Glasbrüstungen und mit hohen Fensteranteilen sowie raumhohe Verglasungen verbinden die offene Innenraumgestaltung und den Freiraum zu einem großzügigen Raumkontinuum. Zudem fluten die großzügigen Fensterflächen alle Räume mit natürlichem Licht.
Im Innern zeigt sich der Neubau ebenso klar, modern und großzügig wie das äußere Erscheinungsbild. Eine stilvolle, moderne Einrichtung betont die minimalistische Form- und Farbgebung zusätzlich. Klare Linien durch fugenlose Gussböden mit zurückgesetzten Sockelflächen, kantige, anthrazit-glimmerfarbbeschichtete Aluminium-Fensterprofile sowie raumhohe flächenbündige Holztüren und Einbauschränke in Schleiflack unterstreichen die zeitlose „Black and White“-Optik, die dem Gesamtbild eine besondere Dynamik verleiht. Natürliche und warme Betonfarbtöne sowie gezielt eingesetzte Naturholzoberflächen schaffen eine gemütliche und heimelige Wohnatmosphäre im puristischen Gewand. Sehr zurückhaltend setzen wenige Bilder oder Möbelhighlights farbige Akzente. Eine in die Glasfassade integrierte Sichtbetonwandscheibe dient als Multimediawand mit integriertem LED-Bildschirm.
Filigran und puristisch überwinden die förmlich aus der Wand wachsenden Stufen der Kragarmtreppe aus Stahl mit einem Glasgeländer die drei Wohnebenen, die sich aus der steilen Hanglage ergeben. Schon im Eingangsbereich überrascht diese an der Sichtbetonwand unsichtbar befestigte Treppe den Besucher und ermöglicht bereits einen ersten Einblick in die Gesamtgestaltung des Gebäudes.
www.moeller-architekturbuero.com
(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|20)