Agile Landmarke
Das Bürogebäude „Loksite“ zeichnet sich durch besonders hohe Nutzungsflexibilität aus
Das Glücksteinquartier in zentraler Lage am Mannheimer Hauptbahnhof hat mit dem Projekt „Loksite“ eine beeindruckende Landmarke erhalten, die städtebaulich und architektonisch neue Akzente setzt. Das von Lepel & Lepel in Zusammenarbeit mit Diringer & Scheidel entworfene Hochhaus ist sowohl städtebaulicher Auftakt des Quartiers als auch ein starkes architektonisches Ausrufezeichen. Die rund 25.000 m² umfassenden Büronutzflächen dienen vor allem dem Personalunternehmen Hays als Headquarter, aber auch die Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG unterhält hier einen wichtigen Unternehmensstandort.
Der markante Neubau, der eine sechsgeschossige Blockbebauung mit einem 13-geschossigen Hochhausturm zu einem Baukörper rund um eine grün gestaltete Mitte verknüpft, antwortet städtebaulich auf den Victoria-Turm am westlichen Ende des neuen Bürostandortes. Das vertikale, jeweils über zwei Geschosse ausgebildete Fassadenraster lässt die dunkle Metallfassade feingliedrig und leicht erscheinen. Ein hoher Glasanteil sorgt zugleich dafür, dass die Funktionalität und Flexibilität der Innenräume auch von außen wahrnehmbar wird. Trotz seines einheitlichen Gesamteindruckes gliedert sich der Bau intern klar in den Bereich des Headquarters mit repräsentativem Zugang auf der Ostseite und einem Coworking-Bereich auf der Westseite. Dazwischen sind weitere Büromietflächen angeordnet, aber auch Sondernutzungen wie etwa das Bistro im Erdgeschoss. Mehrere Erschließungskerne ermöglichen eine Vielzahl von Nutzungsbereichen und machen so auch andere zukünftige Nutzungsaufteilungen denkbar. Alle Decken sind als Flachdecken ohne Unterzüge ausgeführt, was wiederum eine hohe Flexibilität bei der technischen Gebäudeausstattung schafft. Die Officebereiche zeichnen sich durch eine aktivierte Mittelzone aus, die unterschiedliche agile Arbeitsmöglichkeiten fördert für wechselnde Anforderungen und Arbeitswelten. Neben kommunikativen Flächen für Projektarbeit in Gruppen gibt es Rückzugsmöglichkeiten und Besprechungsinseln für konzentriertes Arbeiten oder auch kurzfristig organisierte Meetings. Teeküchen und Cafeterias sind strategisch zum grünen Innenhof ausgerichtet und bieten Raum für Austausch und Erholung. Das effiziente Energiekonzept des Gebäudes setzt auf die Aktivierung der Betondecken als thermischem Puffer, was die Kühlung effizient unterstützt. Ein intelligentes Energierückgewinnungssystem nutzt die Abluftwärme im Winter, um die Raumluft zu temperieren und Feuchte zu regulieren, ohne durch Nachheizen zusätzliche Energie zu verbrauchen. Die smarte Haustechnik steuert Licht, Sonnenschutz, Lüftung und Raumtemperatur bedarfsgerecht und dezentral abhängig von Anwesenheit, Bedarf und Tageslichteinfall.
Fotos:
Johannes Vogt
www.johannesvogt.de
(Erschienen in CUBE Frankfurt 03|25)