Freiraum und Flexibilität

Das AOK Projekthaus ist Testfläche für das Arbeitsumfeld von morgen

Baden-Württembergs größte Krankenkasse, die AOK, geht mit gutem Beispiel voran. Getreu ihrem Motto „gesund und nah“, setzt sie sich auch für ein zukunftsorientiertes und mitarbeiterfreundliches Arbeitsumfeld ein und beginnt damit in den eigenen Reihen. An ihrem Standort Ludwigsburg hat das Architektur- und Innenarchitekturbüro blocher partners für die AOK Baden-Württemberg einen 1.500 m² großen Workspace-Prototyp entwickelt und umgesetzt, der sein Zuhause in einer alten Lagerhalle hat. Der Leitgedanke: maximaler Gestaltungsfreiraum und höchste räumliche Flexibilität.

Faktoren wie Raumgröße und -klima, Lichtverhältnisse, Akustik und ergonomische Qualität des Büromobiliars rückten dabei in den Fokus. Ermöglicht werden sollte ein Wechselspiel von Kommunikation, Austausch und Privatsphäre, wobei die MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz täglich frei und ganz nach Bedarf wählen. Innenarchitekt Jürgen Gaiser bringt es so auf den Punkt: „Das Projekthaus ist eine Testfläche für das Arbeitsumfeld von morgen.“ Die großzügige Glasfassade lässt das mitarbeiterfreundliche Umfeld sogleich sichtbar werden: Die Farben, Materialien und Objekte wie grüne Teppiche, Wandverkleidungen aus Holz, Pappröhren und Hängepflanzen stehen alle in Bezug zur Natur, tragen damit zum Wohlbefinden bei und steigern die Produktivität. In Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur typenraum wurde ein Orientierungssystem entwickelt, das eine übergeordnete und intuitive Raumerfahrung ermöglicht. Das Konzept orientiert sich an der Einteilung in Projektgruppen. Es sieht sowohl feste Arbeitsplätze als auch offene, kreative Zonen und Lounges vor. Besprechungsräume können durch flexibel gestaltbare Wandelemente zu vertraulichen Gesprächen einladen oder für offene Workshops genutzt werden. Kreative Arbeitsphasen ermöglichen wiederum sogenannte Moving Spaces mit großflächigen, verstellbaren Whiteboards. Zwischen den jeweiligen Arbeitsstationen treffen sich die Kollegen im offen gestalteten Essbereich zum Austausch, auch Sport und Bewegung sind möglich, sodass neue Energie getankt werden kann. Und wer sich zurückziehen möchte, begibt sich in den dicht begrünten Entdeckerwald. Eine von blocher partners entworfene Toolbox ersetzt die klassische Aktentasche und gleich neben der Eingangshalle stehen Schließfächer bereit.

All dies versteht sich nicht als starres Gerüst, sondern als ein Prozess, der eingeleitet wurde, um durch die Menschen, die es nutzen, weiterentwickelt zu werden. Aus dem AOK Projekthaus soll sich dann ein tragfähiges Konzept für das optimale Arbeitsumfeld von morgen ableiten lassen, das später auf weitere Projekthäuser übertragen werden soll.  

www.blocherpartners.com

Fotos:

Joachim Grothus
www.joachimgrothus.de

(Erschienen in CUBE Stuttgart 03|22)

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