Wohnkomfort mit Atmosphäre
Ein Jahrhundertwende-Wohnhaus in Unterbilk wurde liebevoll modernisiert
Seit 1895 steht das denkmalgeschützte Haus auf der Martinstraße im Stadtteil Unterbilk. Ursprünglich für die Union-Brauerei Düsseldorf erbaut, befindet es sich direkt an der Bilker Kirche im charmanten Lorettoviertel und besticht zur Straße vor allem durch seine Backsteinfassade mit Neo-Renaissance-Dekorelementen. Nach vielen Jahren des Leerstands und der Vernachlässigung hat sich die Düsseldorfer Küssdenfrosch Häuserwachküssgesellschaft des Objektes angenommen. Mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail wurde es denkmalgerecht saniert und modernisiert und beherbergt heute fünf einzigartige, altersgerecht erschlossene Mietwohnungen.
Trotz der notwendig gewordenen Kernsanierung konnte die historische Bausubstanz des in den letzten 130 Jahren nahezu kaum veränderten Gebäudes so weit wie möglich erhalten werden. Nicht nur die äußeren Stuckfassaden, sondern auch das Innere des Gebäudes ließ sich mit bewahrenden Reparaturen erhalten. So wurden sowohl Türen und Türzargen, das Treppenhaus inklusive seines Fußbodens als auch die Holzdielenböden in den Wohnungen und der Stuck an den Decken aufwendig und mit viel Liebe zum Detail restauriert. Dabei ist es gerade der scheinbare Mangel an Perfektion, der die Räume sympathisch macht und ihnen eine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Der Zugang zu dem Gebäude erfolgt einerseits über die straßenseitige Haupteingangstür. Eine offene Tordurchfahrt führt aber auch zu einem mit altem Basalt gepflasterten Hof, wo sich ein weiterer Hauseingang befindet. Um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten, wurde außerdem hofseitig ein Aufzug angebracht, der alle fünf Stockwerke bedient. Mit der neuen im Innenhof installierten Balkonanlage verbunden, werden alle Etagen schwellenlos erreicht. Der Aufzug fährt mit entsprechender Berechtigung direkt auf die jeweilige Ebene und öffnet sich dann zu den Terrassen der einzelnen Wohneinheiten. Im Hof befinden sich in einer Fahrradbox zudem Radstellplätze sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes.
Auf PKW-Stellplätze wurde wegen der hervorragend an den ÖPNV angebundenen, zentralen innerstädtischen Lage bewusst verzichtet. Aber auch das Energiekonzept des Gebäudes ist auf neustem technischen Stand: Es beruht auf einer geothermischen Wasser/Wasser-Wärmepumpe und verschmilzt doch zugleich mit dem Altbau-Charme. Selbst die schönen alten gusseisernen Heizkörper konnten erhalten bleiben und in das Heizungssystem integriert werden.
Fotos:
Lasse Rotthoff
www.lasserotthoff.de
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|24)