Mit dem Baum gebaut

Das neue Feuerwehrhaus in Kaarst-Büttgen verbindet Funktionalität mit Aufenthaltsqualität

In Ortsrandlage liegt der Neubau des Feuerwehrhauses im Kaarster Stadtteil Büttgen – städtebaulich die bestehenden Solitäre der Sporthalle und des Schwimmbades ergänzend. Thelenarchitekten aus Düsseldorf haben das Bauvolumen in zwei zweigeschossige Baukörper integriert, wobei die Fahrzeughalle durch die geforderte Höhe formal eingeschossig ist. Durch die differenzierte Gestaltung der Fassaden mit Klinker bzw. einer Zinkblech-Rautenfassade wird diese funktionale Aufteilung unterstrichen. Aber auch ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit spielten bei der Materialwahl eine wichtige Rolle: So wurde Stahlbeton für das gesamte Tragsystem der Gründung, der Stützen, der Wände und Decken gewählt. Abweichend dazu wurden die Pultdächer, die ebenfalls durch einen Höhenversatz die unterschiedlichen Funktionsbereiche markieren, als Holzkonstruktion umgesetzt.

Auf der Westseite öffnet sich das Gebäude mit seinem Haupteingang zeichenhaft durch eine im Grundriss schräg gestellte großflächige Glasfassade. Die Schrägstellung resultiert aus einer auf dem Baugrundstück erhaltenen großkronigen Eiche. Die unterschiedlichen Funktionsbereiche werden von hier aus übersichtlich und auf kurzen Wegen erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich die Umkleide-, Wasch-, Dusch- und WC-Bereiche für die Feuerwehrleute und die Feuerwehrjugend. Die Funktionsabläufe sind hier streng nach dem Prinzip der Schwarz-/Weiß-Abläufe getrennt. Vom Haupteingang aus werden auch die Fahrzeughalle mit acht Stellplätzen und einer Waschhalle, aber auch die Sozialräume, Seminar- und Schulungsbereiche im Obergeschoss erreicht. Die Räume der Feuerwehrleitung und der Einsatzbesprechungsraum sind direkt seitlich an der Westseite der Fahrzeughalle angegliedert. Ein Aufzugsschacht wurde für einen möglichen späteren barrierefreien Zugang freigehalten. Im Obergeschoss stellen die drei großen Räume – Florianstube, Besprechungsraum und Seminarraum – das multifunktionale Herzstück des Gebäudes dar. Durch die lineare Anordnung und Kopplung der Räume hintereinander können durch die geplanten mobilen Trennwände flexibel unterschiedliche Raumsituationen und Raumgrößen geschaffen werden. Eine Besonderheit stellt der Innenhof im Obergeschoss des Sozialgebäudes dar, der einerseits der zusätzlichen Belüftung und Belichtung dient, andererseits aber auch einen Aufenthaltsbereich unter freiem Himmel schafft.

www.thelenarchitekten.de

Fotos:

Fotografie Andreas Wiese, Düsseldorf
www.fotografie-wiese.de

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