Kraftvoller Auftritt

Die Maßnahmen umfassten neben der Modernisierung der Büroflächen die Fassade, die gesamte Haustechnik sowie den Einbau einer Brücke, die die Hauptverwaltung mit Mietflächen im Hanse-Haus verbindet.

Die Firmenzentrale der Helm AG, einem weltweit tätigen, traditionsreichen Hamburger Familienunternehmen, liegt in Hammerbrook. Nichts erinnert heute an den einst dicht besiedelten, lebendigen Arbeiterstadtteil mit 60.000 Einwohnern, der im Feuersturm von 1943 nahezu vollständig ausgelöscht wurde. Lange lag das Areal brach. Das 1972 fertiggestellte Gebäude an der Nordkanalstraße bildet mit dem gegenüberliegenden, in der Grundstruktur annähernd baugleichen bereits 1966 realisierten Hanse-Haus ein städtebauliches Ensemble: Strahlend weiß und kompromisslos modern war es von den Architekten Hans Jochem und Peter Hauske entworfen worden.

Störmer Murphy and Partners sanierten den Bau von August 2011 bis Oktober 2017 etagenweise bei laufendem Betrieb. Die Maßnahmen umfassten neben der Modernisierung der Büroflächen die Fassade, die gesamte Haustechnik sowie den Einbau einer Brücke, die die Hauptverwaltung mit Mietflächen im Hanse-Haus verbindet. Außerdem wurde der Sockelbau erweitert, um Platz für Konferenzräume und das Mitarbeiterrestaurant zu schaffen. Die Architekten greifen das Gestaltungsprinzip der bisherigen Fassade auf, verstärken aber den Kontrast zwischen Fensterband und Brüstungsband in der neuen Aluminiumblech-Fassade und setzen die horizontale Linienführung noch konsequenter um. Schräg verlaufende Knicke in den scharfkantig gestoßenen Platten bauen Spannung auf, durch unterschiedliche Licht- und Schattenwirkungen entsteht ein immer neues Erscheinungsbild, das die gestalterische Kraft des ursprünglichen Baus zeitgemäß interpretiert. Die Fußgängerbrücke verbindet als geschlossenes Bauteil die zen­tralen Treppenhauskerne der beiden Gebäude. Mit einer Spannweite von etwa 40 m und einem Gesamtgewicht von 170 Tonnen erstreckt sie sich in einer Höhe von 13 m diagonal über die Nordkanalstraße. Die Stahlkonstruktion wurde in zwei Teilen geliefert, vor Ort verschweißt und mit zwei Kränen eingehoben. Der polygonale, sechseckige Querschnitt der Brücke verjüngt sich in Richtung Hanse-Haus. Dabei steigt die geschlossene Brüstung erst schräg an und fällt dann auf der gegenüberliegenden Seite gleichermaßen ab. Durch die damit einhergehende Verdrehung des Baukörpers entsteht ein fließender, kontinuierlicher Innenraum mit besonderer Dynamik.

www.stoermer-partner.de

Fotos:

Ralf Buscher Photography
www.ralfbuscher.de

Störmer Murphy and Partners

(Erschienen in CUBE Hamburg 04|19)

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