Kleines Haus, großes Leben

Dortmund startet Bewegung für innovative Wohnideen

„Immer mehr, immer größer“ – das ist die deutsche Tendenz auf dem Wohnungsmarkt. Beanspruchten wir 1990 im Durchschnitt noch 35 m² pro Person, so sind es heute bereits 47 m². Städte und Ballungszentren boomen und können kaum noch bezahlbaren Wohnraum anbieten. Steigende Grundstückspreise und massiver Ressourcen- und Flächenverbrauch sind die Folge. Die Stadt Dortmund mit ihren rund 600.000 Einwohnern möchte deshalb ein neues städtebauliches Format auf den Weg bringen und knüpft damit an die aktuell sehr populäre Bewegung der Tiny Houses an – klein, aber mein!

Tiny Houses, das sind kleine, mobile Häuser auf Rädern mit etwa 20 m² Wohnfläche. „Die Idee ist geprägt vom Gedanken des Minimalismus. Ziel ist es, mit weniger Dingen auszukommen und sich auf wesentlichere Aspekte des Zusammenlebens zu konzentrieren“, erklärt Gerald Kampert, Mitarbeiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes. „Unsere kleinen Einfamilienhäuser knüpfen daran an: Sie bieten um die 50 m² Wohnfläche.“ Damit sind sie deutlich kleiner als übliche freistehende Einfamilienhäuser mit durchschnittlich 150 m² Wohnfläche, preiswerter und insgesamt nachhaltiger, weil sie weniger Ressourcen beim Bau und im Betrieb benötigen. Die neue Kampagne richtet sich an Menschen, die auf kleiner Fläche wohnen möchten, aber nicht im Mehrfamilienhaus, sondern im freistehenden kleinen Haus. Mehr Lebensqualität auf kleiner Wohnfläche? Das klingt zunächst widersprüchlich. „Ist es aber nicht“, so Kampert, „denn die Frage ist doch: Wie viel Platz braucht man für das eigene Lebensglück? Ein kleines Haus ist schneller geputzt, ein kleiner Garten pflegeleichter – das spart Zeit. Ein Beitrag zum Klimaschutz ist es auch. Die Liste der Vorteile ist lang.“ Den Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat die Stadt bereits überzeugt. Er unterstützt das Projekt „kleine Einfamilienhäuser“ durch den Fond Nachhaltigkeitskultur mit 50.000 Euro. Im Forum „StadtBauKultur“ beschäftigte sich eine Expertenrunde mit dem alternativen Wohnkonzept. „Die Veranstaltung mit weit über 160 interessierten Teilnehmern hat gezeigt, dass schon sehr viele Menschen in Dortmund unterwegs sind, um konkret nach neuen, innovativen Wohnformen zu suchen.“ Sowohl für mobile Tiny Houses als auch für feststehende kleine Häuser gelten dieselben baurechtlichen Regeln, sobald sie zum dauerhaften Wohnen genutzt werden. In der Regel müssen also neue Baugebiete entwickelt werden, denn passende Baulücken sind rar. Die Politik hat bereits beschlossen für ein erstes Tiny Village in Dortmund-Sölde Baurecht zu schaffen. „Täglich gibt es neue Anfragen“, so Kampert. Er ist sicher: Es gibt viele Menschen, die das Motto der Kampagne begeistert: Kleines Haus, großes Leben!

www.kleinehaeuserdortmund.de

Fotos:

Martina Hengesbach

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|19)

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