Vom Glück der zweiten Reihe

Platz für ein maßgeschneidertes Zuhause für eine Familie

FHP-0835_MS_15_700pixel

Bauplätze für Einfamilienhäuser sind rar in Hamburg. Aber manchmal ergibt sich eine Chance, auf einem sogenannten Pfeifenstielgrundstück, also quasi in zweiter Reihe im rückwärtigen Bereich eines bereits bebauten Grundstücks, Platz für ein weiteres Haus zu finden. Nach rechtlicher Aufteilung des vorhandenen Grundstücks in zwei neue sowie Klärung der gemeinsam mit dem Hausbesitzer in der ersten Reihe genutzten Zuwegung konnten die Bauherren, ein Ehepaar mit zwei kleinen Kindern, loslegen. Sie beauftragten Sieckmann Walther Architekten, ihr neues Zuhause zu errichten.

Die Umgebung ist geprägt durch Putz- und Rotklinkerbauten. Die Klinkerfassade des Gebäudes fügt sich mit dem Aufgreifen der vorhandenen Materialität städtebaulich in den Bestand ein, erhält aber durch das sehr lange Klinkerformat eine ganz eigenständige, moderne Optik. Auch aus Gründen der Langlebigkeit bot sich das Material an. Zudem stehen in der direkten Umgebung viele Bäume, durch die Robustheit des Klinkers ist die Fassade aber gegen eine Veralgung gefeit.

Die Familie wünschte sich ein offenes, kommunikatives Haus, in dem es auch Rückzugszonen gibt. Die Entwurfsidee des Büros war, im Erdgeschoss eine durchlässige Raumabfolge zu gestalten, die sich sowohl von der Küche aus nach vorne als auch nach hinten in den Garten öffnet. Durch die Kubenkomposition entsteht ein Baukörper mit differenzierten Außenbereichen, wie dem überdachten und hierdurch klar definierten Eingangsbereich und dem geschützten Terrassenplatz auf der Gartenseite. Durch die geschickte Ausrichtung auf dem Pfeifenstielgrundstück entsteht zusätzlich noch ein großzügiger Vorplatz am Ende der gemeinsam mit den Nachbarn genutzten Zuwegung.

Das stimmige und ruhige Gesamtbild des Hauses setzt sich im Inneren durch die Beschränkung auf wenige Farben und Materialien fort. Weiße Wände und weiß geölte Eichenböden werden akzentuiert durch Fenster und ausgewählte Einbauten in Schwarz wie in der Küche oder der Kamin als Bestandteil des langen Stahl-Sideboards. Gleiche Fliesen in den Bädern verstärken den harmonischen Eindruck. Die Eichenholzlamellen an der Treppe weisen ein raffiniertes Detail auf: Sie sind seitlich weiß und dienen als „Filter“ zwischen Keller und Obergeschoss. Für den Eingangsbereich entwickelten die Architekten ein raumteilendes Möbel – auf der einen Seite die Garderobe, auf der anderen die Hochschränke der Küche, die vom langen Küchenblock geprägt ist. Sehr beliebt bei der Familie sind die Sitzfenster in den privaten Räumen. Das Gebäude hat 195 m² Wohnfläche und ist ein Niedrigenergiehaus im KfW 40-Standard. Die großen Fensterflächen erhielten außen liegenden Sonnenschutz. Die KNX-Anlage (intelligentes Bussystem) wurde in Eigenleistung vom Bauherren verbaut.

www.sieckmannwalther.de

Fotos:

Frederike Heim
www.frederikeheim.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 03|22)

Architekten:

Sieckmann Walther Architekten
www.sieckmannwalther.de

Dachdeckerei:

Bedachungs-GmbH Flüß & Meyer
www.bedachungs-gmbh.de

Sanitär, Heizung:

Prehn & von Hoeßlin
www.prehn-hoesslin.de

Tischler:

Kreitz & Hansen
www.kreitz-hansen.de

Parkett:

geßler fußbodendesign
www.gessler-parkett.de

Fliesenarbeiten:

Ralf Ludwig
www.ralfludwig.com

Glaserarbeiten:

Glaserei Alexander Kerbs
www.glaserei-kerbs.de

Malerarbeiten:

Malerbetrieb Lindemann
www.malerbetrieb-lindemann.de

Einbau Fenster:

Tischlerei Popken
www.tischlerei-popken.de

Trockenbau:

Future Bau
www.futurebau.de

Gründach:

Dirk Nastke
www.nastke.de

Kaminbau:

Plewka, Kachelofen und Kaminbau
www.kaminbauplewka.de

Fenster:

Kneer-Südfenster
www.kneer-suedfenster.de

Küche:

next 125
www.next125.com

Sonnenschutz:

Roma
www.roma.de

Klinker:

Vandemoortel
www.vandemoortel.de

Nothing found.

Aus zwei wird eins

Ein Logistikunternehmen legt seine Standorte zu einer maßgeschneiderten Bürowelt zusammen

Versöhnender Solitär

Ein Wohnhaus in Gerresheim fügt sich mit plastischer Dachlandschaft in seine Nachbarschaft ein

Nothing found.

003_Helmholtzstraa-e_heute_c-Andreas-Bock_15_700pixel

100 Jahre SAGA

Rund 270.000 Hamburger leben in einer Wohnung der Saga

dfz-architekten_peter-margis_SLB-hamburg_DSC9192-Bearbeitet_15_700pixel

Hightech Inkubator

Das Start-up Labs ist ein erster Meilenstein für die Science City Bahrenfeld

DHY_Sued_02_19_700pixel

Ein Haus – zwei Familien

Individuelle und maßgeschneiderte Gestaltung erfreut die Bauherren

CAB20-0088-foto-jakob-boerner-1_15_700pixel

Weniger ist Mehr

Ein Kabinenhotel in St. Georg bietet Privatsphäre und Community Spirit für kleines Geld

KF1587-81_15_700pixel

Perfekt eingefügt

Ein Bürohaus interpretiert die Tradition des gewerblich genutzten Innenhofs neu

Saal_19_700pixel

Positives Lichtambiente

Durch moderne DALI-Lichtsteuerung sind verschiedenste Lichtszenarien möglich ebenso wie eine Akzentuierung von Kunstwerken an den Wänden.

Regus_Hamburg_Altona1_15_700pixel

Arbeiten mit maritimem Flair

Skandinavien an der Elbe: Neuer Coworking Space in zentraler Lage

ksg_Lohsepark-HH_HGEsch_0010_15_700pixel

In hanseatischer Tradition

Stein und Fassade des Hotels sind eine zeitgenössische Reminiszenz an Hamburgs Kontorhäuser