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Ein früheres Lagergebäude in Reisholz wird zum Kreativstudio von Henkel

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Die Schnelllebigkeit des Internets und die virale Verbreitung macht es unabdingbar: Erfolgreiche Marketingkampagnen dulden keine Zeit, müssen schnell von der Idee in Realisation kommen. Lange Vorbereitungsphasen, in denen erst Studios angemietet, Fotografen beauftragt und Equipment organisiert werden, wirken sich nachteilig auf den Workflow aus. Henkel hat das erkannt und erstmals ein Foto- und Videostudio an seinem Hauptstandort Reisholz angesiedelt. Das Düsseldorfer Büro RKW Architektur+ wurde zusammen mit dem Innenarchitekturbüro D’art Design aus Neuss beauftragt, ein ehemaliges Lagergebäude an der Niederheider Straße umzurüsten und umzubauen.

Das Bestandsgebäude blieb dabei äußerlich nahezu unangetastet, lediglich ein neuer markanter Anstrich der Fassade signalisiert die Umnutzung der giebelständigen Werkshalle. Im Inneren konzentrierte sich der Umbau gleichfalls auf den vorhandenen Bestand, der in das Konzept „Industrial Style“ einbezogen wurde. Schwarzgrauer Stahl und Backsteinwände sind dabei die prägenden Materialien – ein hellgrauer Sichtestrich und weiß getünchte, rau wirkende Wandflächen sowie großflächige, zwischen das Betonskelett gesetzte Industriesprossenfenster spiegeln den industriellen Charakter wider. Der offene Hauptraum erstreckt sich dabei über drei Geschosse. Er beherbergt das Fotostudio mit einer Infinity Wall für Shootings, begleitet von Nebenräumen mit Lager-, Make-up- und Sanitärräumen sowie einer offenen Lounge Area für die Crew. Weitere ergänzende Funktionen befinden sich auf den seitlich angeordneten Geschossflächen. Besonders auf eine neue Gebäudetechnik wurde großer Wert gelegt, zumal in der Halle zukünftig auch kleinere Veranstaltungen und Events möglich werden sollen. Die größte Herausforderung, die sich bei der Einbindung neuer Technologien ergab, stellte dabei die durch den Bestand vorgegebenen, nicht veränderbaren Konstruktionshöhen dar. Sonnenschutz und Blendschutz, eine Fußbodenheizung und moderne Lüftungsanlagen bringen das Gebäude auf einen aktuellen Stand der Technik.

Nach einer sechs Monate langen Planungs- und Genehmigungsphase konnte der Umbau ebenfalls nach sechs Monaten erfolgreich abgeschlossen werden. Eine allererste Feuertaufe bestand das Kreativstudio kurz nach Inbetriebnahme: Auf eine Persiflage der Satireseite „Der Postillon“, welche die Produktvielfalt von Haarshampoos nervte und ein Shampoo forderte, „das einfach nur die gottverdammten Haare säubert“, konnte das Unternehmen blitzschnell reagieren: Noch binnen eines Tages war die Marke Schwarzkopf bereit für den Launch einer Limited Edition mit dem schönen Produktnamen „Shampoo ohne Schnickschnack“.   

www.d-art-design.de
www.rkw.plus

Fotos:

Thomas Knieps
www.thomasknieps.com

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 04|21)

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