Harmonisch vereint

Moderne Eleganz kennzeichnet das Interieur eines barocken Stadthauses

Das Hamburg des 16. und 17. Jahrhunderts war baulich vom Barock geprägt, fast die gesamte mittelalterliche Stadt war damals um- und neugebaut worden, was eine grundlegende Modernisierung bedeutete. Entsprechend hoch waren die Auflagen des Denkmalschutzes, die bei der Sanierung des barocken Stadthauses beachtet werden mussten. Die Substanz der Villa sollte restauriert und erhalten sowie vorhandene Stilelemente wie Stuck, historische Bauteile und Parkettboden in das neue Interieur integriert werden.

Nach der Umgestaltung durch das Innenarchitekturbüro Reimann Architecture treffen Stilelemente aus dem 17. Jahrhundert auf modernes Design. Der Wunsch des Bauherrn war, barocke Elemente modern zu interpretieren und mit aktuellen Materialien und modernster Technik zu kombinieren. Das Ergebnis ist ein gekonntes Wechselspiel aus kraftvollen Farben und Stilrichtungen sowie klaren minimalistischen Formen im Kontrast zu expressiven Materialien. Im Lichtkonzept drückt sich die Affinität des Bauherrn zu technischer Raffinesse aus – die gesamte Technik im Haus kann mit einer Handy-App gesteuert werden. In der Küche und in den Bädern wird der Dialog aus Tradition und Moderne besonders sichtbar: Gebürstetes Messing trifft auf opulenten Emperador Marmor und dunkles massives Wengéholz.

Besonderen Wert legte das Team um Julius Reimann auf die Verwendung nachhaltiger Materialien und beste, langlebige handwerkliche Verarbeitung. In den Wohnbereichen dominieren expressive Materialien wie Seide, Samt und Holz, die zusammen mit dunkel schimmernden Metalltönen den prächtigen Charakter der Barockzeit widerspiegeln. Zwischen Stuck und Flügeltüren überwiegen reduzierte Formen und vermitteln klare Sichtachsen, eine moderne Großzügigkeit und Offenheit.

www.reimann-architecture.com

Fotos:

Koy + Winkel Fotografie
www.koy-winkel.com

(Erschienen in CUBE Hamburg 02|19)

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Räumliche Zusammenhänge sollten neu gedacht, einzelne Lebensbereiche verzahnt und die Eingangssituation besser belichtet und gestaltet werden.