Wirkungsvolle Lichtakzente
Zweitälteste Kirche in Hilden mit neuem Beleuchtungskonzept
Seit mehr als 60 Jahren gibt es die Erlöserkirche in der St. Konrad Allee in Hilden. Kein Wunder also, dass die Beleuchtung im Kircheninnenraum veraltet war und getauscht werden musste. Die neue Beleuchtung sollte sowohl für die Gottesdienstbesucher als auch für den Chor auf der Empore eine größere Grundhelligkeit bieten, so die Wünsche des Presbyteriums an Michael Rausch von Rausch Lichtkonzept.
„Darüber hinaus wollten wir den Kirchenraum lichttechnisch völlig neu gestalten und die holzverkleidete Kuppel mit in unser Konzept einbeziehen und indirekt beleuchten“, berichtet Rausch. Eine nicht ganz einfache Aufgabe angesichts der Deckenhöhe, die am höchsten Punkt stolze 16,5 m misst. Doch der Einsatz der hierfür speziellen Auslegerbühne hat sich gelohnt: Zahlreiche goldene Pendelleuchten – eine Sonderausführung der Leuchte Sento Sospeso Air von Occhio – schweben heute ebenso stimmungs- wie wirkungsvoll im großen Saal und illuminieren den Raum in seiner majestätischen Höhe auf schwerelose und sphärische Art und Weise.
Nach dem erforderlichen Austausch der rund 50 Jahre alten Installation können nun alle neu installierten Leuchten einzeln gesteuert oder zu Gruppen zusammengefasst und entsprechend der jeweiligen Anforderungen der verschiedenen Gottesdienste ganz unterschiedlich geschaltet werden. Auch lassen sich mit Hilfe der Steuerung von Gruppen vorher unscheinbare Bereiche wie der Eingang oder der Chor effektiv zum Leuchten bringen. Dabei ist es dank der integrierten Fadingfunktion möglich, den direkten und indirekten Lichtanteil individuell zu verändern, sodass die Beleuchtung ganz nach Wunsch unterschiedliche Akzente setzt. Weite und Tiefe der historischen Kirche kommen auf diese Weise förmlich ans Licht und unterstreichen die moderne Bauweise aus Sichtbeton und Muschelkalk in einem sakralen Umfeld.
„Die ausgewählten Leuchten von Occhio modellieren mit brillanten Lichtakzenten den großen Raum und unterstreichen die Liturgie, was bei der Entwicklung von Beleuchtungskonzepten für Kirchen elementar wichtig ist“, so Rausch und ergänzt: „Letztendlich ging es um die Wahrnehmung der ganz eigenen Stimmung des Ortes – unterstrichen durch die indirekte Illuminierung des Kreuzes.“
Fotos:
Calo Ballaera
Rausch Lichtkonzept
Die Nutzung ist entscheidend
Individuelle Lichtkonzepte sind das A und O
CUBE: Was zeichnet einen gut ausgeleuchteten Raum aus?
Michael Rausch: Hier geht es zunächst um die Frage der Nutzung. In einem Wohn- und Schlafraum haben wir andere Erfordernisse als in einem Arbeitszimmer, Büro oder auch in einem Showroom. Wichtig ist jedoch eine hochwertige und gleichmäßige Farbwiedergabe. Identische Farbtemperaturen bei allen eingesetzten Leuchten sind hier elementar. Gerade wenn im Möbelbereich LED-Bänder eingebaut werden, muss hier eine detaillierte Abstimmung z. B. mit Schreiner oder Küchenbauer erfolgen.
Wie kann man mit welchem Licht eine bestimmte Stimmung erzeugen?
Bei der Beleuchtung in Wohn- und Schlafräumen sollten möglichst alle Lichtkreise dimmbar sein. Wichtig sind hier unterschiedliche Lichtinseln, die das Auge wandern lassen. Wir spielen hier gern mit Licht und Schatten, direkter und indirekter Beleuchtung.
Wie gehen Sie bei der Planung eines Beleuchtungsprojekts vor?
Wir erfragen zunächst die Bedürfnisse unserer Bauherrn. Aufbauend auf diesen Informationen planen wir entsprechend. Bevorzugt unser Kunde eher Zurückhaltung in der Formensprache oder möchte er z. B. in Teilbereichen eine repräsentative Wirkung? Auch die Absprache und Zusammenarbeit mit anderen Gewerken und dem Architekt sind elementar, um das bestmögliche Ergebnis für den Kunden zu erzielen.
Wo liegt der Unterschied bei der Beleuchtungsplanung zwischen privaten Wohnräumen und gewerblichen oder öffentlichen Räumen?
Der Unterschied bei der Beleuchtungsplanung liegt immer in der unterschiedlichen Nutzung. Im privaten Bereich spielen viele unterschiedliche Lichtinseln eine große Rolle, während z. B. in Arbeitsbereichen der Fokus auf einer homogenen, möglichst individuell steuerbaren Beleuchtung der Arbeitsfläche liegt. Im Außenraum, wo wir natürlich auch tätig sind, ist weniger mehr. Hier versuchen wir immer, den Außenraum lichttechnisch in den Innenraum zu integrieren und eine Symbiose zu schaffen.
Welchen Vorteil hat der Kunde, wenn Planung und Montage aus einer Hand kommen?
Wenn wir mit eigenen Technikern unsere geplanten Projekte realisieren, gibt es keinerlei Kommunikations- oder Verständnisprobleme, da alle Beteiligten über eine jahrzehntelange Erfahrung verfügen. Gerade angesichts der heute durch die LED-Technik erforderlichen Kenntnissen gehören Licht- und Elektrotechnik noch stärker in eine Hand. Wir haben einen sehr hohen Anspruch an die Qualität der von uns eingesetzten Produkte genau wie an deren Montage.
Herr Rausch, wir danken Ihnen für das Gespräch.
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|19)