Gelungene Verbindung

Beim Neubau einer Doppelhaushälfte in Niederursel treffen Tradition und Moderne aufeinander

Ein idyllischer Altstadtkern, viele Fachwerkhäuser und ein Bach. In Niederursel kann man ruhig, von Feldern umgeben und doch vergleichsweise nah am Stadtzentrum wohnen. Kein Wunder also, dass es Familien hierher zieht. Für ihren Auftraggeber hat das Büro Räume + Bauten eine am Urselbach gelegene Doppelhauhälfte aus der Gründerzeit abgerissen, um ein Zweifamilienhaus mit 400 m² Wohnfläche zu errichten. Kleines Plus: Der Urselbach führt durch den parkähnlichen 1.500 m² großen Garten, in den eine 4 m breite Treppe führt.

Der Bauherr wünschte sich statt der abgerissenen Doppelhaushälfte einen an den Bestand angepassten, dabei aber etwas größeren und moderneren Entwurf, der dennoch in die mit einer Erhaltungssatzung belegten Gegend passt. Außerdem sollten zwei Wohneinheiten auf je zwei Ebenen untergebracht werden. Nicht nur der Bach stellte die Planer vor eine kleine Herausforderung, auch die Anpassung an den Bestand. „Unser Entwurf mit der Kammputzfassade setzt sich ab, zitiert aber die bestehende Hälfte in Dachneigung und Form sowie im Fassadendetail“, erläutern die Planer. Auch mussten sie sich etwas einfallen lassen, da das Gebäude nach Nordwesten ausgerichtet ist und die umliegenden Bauten für etwas ungünstige Lichtverhältnisse sorgen. Bei der Umsetzung achteten sie daher nicht nur darauf, dass sich der Neubau in die Umgebung integriert, sondern auch auf großzügige helle Raumzusammenhänge, die flexibel bleiben, sowie auf einen guten Zugang zum großen Garten. In den Räumen wurden rohe Oberflächen mit offenporigen natürlichen Materialien kombiniert. „Trotz des informellen, ja fast industriellen Charakters wurde zusammen mit und maßgeschneidert für den Bauherrn ein wohnliches Ambiente geschaffen.“ Denn so wie außen Tradition und Moderne eine Verbindung eingehen, so auch im Innern. Wände aus ungestrichenem Kalkputz sorgen für ein gutes Raumklima, die Decken wurden auf Wunsch des Bauherrn aus Sichtbeton angefertigt. An allen Treppen finden sich Geländer aus Cortenstahlblech. Bei den Böden wurden zum Teil Dielen aus massiver Eiche verlegt, zum anderen echte historische Fliesen, die zum Teil aus französischen Schlössern stammen.

Um das Licht im Innern zu optimieren, entschieden sich die Planer für ein Schienensystem mit möglichst flexiblen Möglichkeiten und kombinierten es mit Einzelleuchten. Lichtschlitze an den Treppenläufen dienen nicht nur der besseren Orientierung, sondern sind auch ein Hingucker.

www.raeume-bauten.eu

Fotos:

Matthias Wenger
www.matthiaswenger.de

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