Kunstvoll im Dialog

Für ein Notariat auf der Kö bilden Kunst und Interieur eine inspirierende Synthese

Notariate sind selten Orte, von denen künstlerische Inspirationen ausgehen. Sie wirken oft erstarrt in ihren Repräsentationsformeln und auch etwas angestaubt. Genau diesem weit verbreiteten Ruf setzen die Räume, die das Innenarchitekturbüro Plankontur aus Düsseldorf für das Notariat Johanna Brücker entworfen und ausgeführt hat, etwas Erfrischendes entgegen. Die Inhaberin des auf der Königsallee beheimateten Notariats wünschte sich, die Offenheit für ihre Klienten auch räumlich zum Ausdruck zu bringen. Kreiert werden sollte ein Ambiente, das einerseits zurücktritt, andererseits aber auch auf die Besucher und Klienten inspirierend wirkt. Eine entscheidende Rolle sollte dabei die Kunst spielen, wenn auch nicht in der gängigen Praxis. Statt der üblichen Wanddekorationen wurde von Beginn der Planung an ein integraler gestalterischer Ansatz gewählt, bei dem Kunst und Innenarchitektur zu einer Synthese miteinander verschmelzen.

Eine klassische Empfangssituation mit Vorzimmer sucht man in den neuen Räumlichkeiten vergeblich. Stattdessen wurde ein zentraler Warteraum im 2. Stock geschaffen, der durch eine großformatige Arbeit des in Düsseldorf beheimateten, japanischen Multimedia-Künstlers Kanjo Také besonders geprägt ist. Die Wandinstallation „Roses“, die auf vier frontbündig in eine Gipskartonwand eingelassene LED-Screens präsentiert wird, ist eine Art Essenz aller vorstellbaren Rosengärten dieser Welt. Jede Sekunde scheint eine andere Sequenz von Rosen-Farbverläufen auf – immer wieder durchbrochen von gezackten, unerwartet aufschießenden Rosenblättern. Die auf 32 Minuten ausgedehnte Videoarbeit erschafft eine meditative Atmosphäre, bei der man sich als Klient entspannt auf das bevorstehende Arbeitsgespräch vorbereiten kann. Die Innenarchitektur ist dabei – hier wie auch in den anderen Räumen – sehr reduziert. Die gedeckte Farb- und hochwertige Materialauswahl ordnet sich der Kunst dezent unter. Wenige, aber umso bewusster eingesetzte Möblierungen unterstreichen dabei die meditative, fernöstliche Atmosphäre, unterstützt durch eine präzise abgestimmte Beleuchtung.

Wie ein roter Faden ziehen sich auch durch alle weiteren Räume die Arbeiten Kanjo Takés und bilden so ein zusammenhängendes Verweisnetz. So befindet sich im persönlichen Büro der Notarin das Original der Arbeit „Roses“ – Ausgangspunkt von Takés Expedition in den Rosenkosmos. In der Besucherlounge im 1. Stock wird man dagegen durch die großformatige Arbeit „Lost“ empfangen. Das Werk feiert den Düsseldorfer Karneval und dessen Überschwang von Lebensfreude, indem es aus Überresten des Rosenmontagsumzuges – all den unzähligen Luftschlangen, Konfetti, benutzten Pappbechern, Pappnasen, Tickets und vielem anderen mehr – in einer Art „Archäologie“ des Karnevals ein großformatiges Stillleben entwirft. Aber auch vor dem Besprechungszimmer macht die Kunst nicht Halt: In Takés raumgreifender, 10 m langer Arbeit „Evolution“ taucht der Besucher jeweils in einen bekannten, erinnerten und unbekannten Kosmos ein, der von wilden Pflanzenformationen, Mensch- und Fabelwesen und kein Einhalt zu gebietenden Farbverläufen bestimmt ist. In dieser überbordenden Schöpfung vergisst der Betrachter sich selbst – vielleicht ein wenig so wie im großen Flow des Arbeitsalltags.

www.plankontur.de

Innenarchitektur:

Plankontur
www.plankontur.de

Schreiner:

Schreinerei Hansen
www.schreinerei-hansen.com

Maler:

Menke Malereibetrieb
www.menke-malereibetrieb.de

Naturstein:

Natursteinwerk Kerken
Schmeisser & Schoofs
www.natursteinwerk-kerken.de

Boden:

Rockel der Bodenspezialist
www.parkett-duesseldorf-hilden.de

Fotos:

Kanjo Také
www.kanjotake.com

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