Statussymbol E-Car

Anzahl der Elektromobilisten steigt – weiterhin Uneinigkeit bei Kostenverteilung der Ladestationen

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In einer kürzlich veröffentlichten Studie des Datendienstleisters Acxiom wollen die Analysten das Elektrofahrzeug als neues Statussymbol in Deutschlands Garagen ausgemacht haben. Eine doch etwas verfrühte Annahme, denn das Faktenwerk spricht aktuell eine andere Sprache: Das bundesdeutsche Ziel, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen, scheint derzeit unrealistisch. Zu weit weg sind die Zahlen bisheriger Zulassungen. Gleiches Ergebnis spiegelt sich in der bayerischen Region und seiner Landeshauptstadt München wider. Gerade einmal 3.837 rein batteriebetriebene PKWs teilen sich mit knapp 715.000 herkömmlichen Antrieben Münchens Straßen. Immerhin erreicht die Bayernmetropole laut dem diesjährigen „Urban Mobility Index Report“ den siebten Platz von insgesamt 35 weltweit untersuchten Städten. Die nachhaltigste Mobilität zeigt Oslo, gefolgt von London, Amsterdam, Kopenhagen und Paris. Ausschlaggebend waren Kriterien wie Emissionslevel, Verkehrsdichte, Infrastruktur für Elektroautos und das Engagement in zukünftige Technologien zur Reduzierung der Emission. Angesichts des letzten Aspekts sucht man Städte aus China oder Amerika vergeblich. Trotz guter Platzierung möchte sich München weiter für eine stärkere Dynamisierung alternativer Antriebe einsetzen und zunehmend den privaten Nutzer ansprechen. Um die Akzeptanz für elektrisch betriebene Fahrzeuge zu steigern, dient unter anderem das Projekt „NEmo – Nutzerorientierte Elektromobilität“. Hierzu erarbeiteten die Experten Lösungskonzepte für zwei Kernprobleme: eine zu geringe Gesamtreichweite und die ungenaue Reichweitenprognose. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Anwender mit Hilfe einer genaueren Reichweitenvorhersage Strecken zuverlässiger planen, vorhandene Ladestationen sicher anfahren und somit indirekt die Gesamtreichweite steigern kann. Programme wie diese, kombiniert mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog, zeigen langsam Wirkung, denn innerhalb der letzten zwei Jahre wuchs in München die Elektromobilität um 65 Prozent. Jedoch dürfte das erklärte Ziel von ca. 17.500 E-Cars bis 2020 als zu ambitioniert gelten. Die Zurückhaltung für den Umstieg auf ein Elektroauto liegt nicht zuletzt auch an der ungeklärten Rechtslage des Wohnungseigentümergesetzes. Darin ist zum Beispiel nicht geregelt, mit welcher Mehrheit eine Wohnungseigentümergemeinschaft den Einbau einer Ladestation beschließen kann. Schließlich beträfe eine solche Regelung bundesweit etwa zehn Millionen Wohnungseigentümer. Uneinigkeit herrscht zudem über die Kostenverteilung für das Einrichten und Installieren der Ladeanlage – zahlt die Gemeinschaft oder nur die Eigentümer, die selbige Anlage wünschen und nutzen? Ein interessanter Einwand, denn immerhin präferieren ca. 80 Prozent der Elektromobilisten das heimische Laden, welches mit sogenannten Wallboxen oder induktiven Ladematten möglich ist. Hier nimmt München in der finanziellen Förderung im deutschlandweiten Vergleich die Führungsrolle ein. Von den Fördergeldern partizipieren im Übrigen nicht nur Gebäudeeigentümer, auch Mieter dürfen einen Antrag stellen; es bedarf lediglich einer schriftlichen Einverständniserklärung des Eigentümers oder der Wohnungseigentümergemeinschaft.

– PKW München: 714.658 PKW (Dez. 2018), davon insgesamt 3.837 rein batterieelektrisch, davon 1.202 privat (Mai 2019), entsprechen einem Plus von 5,1 % zum Vormonat und 46,8 % zum gleichen Monat 2018
– 83.175 Elektro-Autos deutschlandweit (Jan. 2019, Kraftfahrt-Bundesamt)
– E-Säulen deutschlandweit: 17.400 (März 2019, BDEW)
– Ladestationen in München: 450 (öffentlich zugänglich), entsprechen ca. 900 Ladepunkten (April 2019), benutzbar mit Ladekarte, Preis pro angefangene gezogene kWh: 0,38 Euro; bis Ende 2019 sind 500 Ladepunkte geplant, entsprechen ca. 1.000 Ladepunkten
– Fördermaßnahmen: 2 h kostenfreies Parken für Fahrzeuge mit einem E-Kennzeichen, 10 Jahre Befreiung von der KFZ-Steuer, Kaufprämie für E-Cars (4.000 Euro für batteriebetriebene Fahrzeuge, ausgeschlossen sind Fahrzeuge über 60.000 Euro)
– Verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms „München e-mobil“, z. B. Bezuschussung für private Ladestation mit 40 % der Nettokosten bis max. 3.000 Euro für Normalladepunkte und bis 10.000 Euro für Schnellladepunkte oder Beratungsleistungen mit 80 % bis max. 6.000 Euro; „München elektrisiert“ – ein Verbundprojekt zum Ausbau der Ladeinfrastruktur; „Integriertes Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München“ (IHFEM), gefördert mit 60 Mio. Euro, Modellprojekt Eccentric (2018–2020)
– München ist Modellregion Elektromobilität

Die gängigsten Stecker

– Standard in Deutschland: verschied. CEE-Typ-2 Stecker für Wechselstrom-Ladestationen mit 3, 7, 11 oder 22 kW
– Combo-Stecker Combined Charging System (CCS): als Ergänzung des Typ-2-Steckers gedacht für Schnellladestationen, unterstützt das Laden mit Wechsel-, aber auch Gleichstrom mit bis zu 170 kW
– CHAdeMO-Stecker: in Japan entwickelt, bisherige Kompatibilität mit Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru, Tesla (mit Adapter) und Toyota
– Tesla Supercharger: Eine modifizierte Version des Mennekes-Stecker Typ 2. Diese erlauben eine Aufladung des Model S zu 80 % innerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW (Gleichstrom). Bisher keine Kompatibilität mit anderen Herstellern.

Ladekabel

– Mode 2: zum Anschluss an eine gewöhnliche Haushaltssteckdose. Die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeanschluss übernimmt dabei eine Box, die zwischen dem Fahrzeugstecker und Anschlussstecker geschaltet ist (ICCB, in-cable control box).
– Mode 3: Verbindungskabel zwischen Ladestation und Elektroauto, üblicherweise mit Typ-2-Stecker (EU-Standard)

(Erschienen in CUBE München 03|19)

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