Stillleben in Grün Blau Weiss
Optimale Ausnutzung eines polygonalen Grundstücks
Die größte Herausforderung bei diesem Projekt in Steinebach am Wörthsee war sicherlich die ungewöhnliche Grundstückform: Bedingt durch den Verlauf der Straße und den im Süden winkelförmigen Grenzverlauf, weist der Flurplan einen ungewöhnlich geschnittenen Baugrund auf. Die Starnberger Architekten Kutschker und Leischner waren beauftragt, auf diesem eher schmalen Grundstück ein Wohnhaus mit Pool zu planen und auch die Bauleitung zu übernehmen.
Das Haus befindet sich in einer gewachsenen, ländlich geprägten Wohngegend mit heterogener Bebauung von der Jahrhundertwende bis in die Gegenwart. Das Architekturbüro Kutschker Leischner führte alle Leistungsphasen nach HOAI aus und übernahm auch die Planung und Ausführung der Außenanlagen. Der Bauplatz entwickelt sich in voller Grundstücksbreite von der Straße im Norden und folgt im Süden dem schmaler werdenden Grundstück. Straßenseitig zeigt sich der Neubau relativ geschlossen, die Nordfassade wird durch Teilflächen mit senkrechten Aluminiumprofilen gegliedert. Über einen offenen begrünten Vorplatz mit Baum führt ein gepflasterter Weg zum Hauseingang. Die Garage ist über einen Garderobenraum direkt mit dem Haus verbunden. Ziel war es, das Gebäude möglichst offen zum Garten zu gestalten, Aus- und Weitblick zu ermöglichen und trotzdem Privatheit und Geborgenheit, sowohl im Haus als auch im Garten, zu schaffen. Im Erdgeschoss, mit seinem nahezu offenen Grundriss, gelangt man vom Eingangsbereich links zur Küche, zentral liegen Ess- und Wohnzimmer. Ein offener Kamin zoniert den großen Raum. Im Osten und im Süden erweitert sich der Wohnraum um zwei großzügige Terrassen, die durch die öffenbaren raumhohen Schiebefenster den Wohnbereich erweitern. Als flexibler Sichtschutz wurden zwei bewegliche Schiebeläden aus Aluminium-Hohlprofilen eingebaut, die das Fassadenthema der Nordseite wieder aufnehmen. Das Wohnzimmer öffnet sich im Süden zur Terrasse mit dem angrenzenden Pool aus Sichtbeton. Über breite Trittstufen gelangt man auf eine tiefer gelegene Terrasse, die mit Sitzblöcken eingefasst ist. Vom Esszimmer führt eine geradläufige Treppe in die privaten Räume des Obergeschosses. Sowohl die Treppenwand im Erdgeschoss als auch die breit ausladende Brüstung im Obergeschoss wurden in Sichtbeton ausgeführt. Das Obergeschoss springt im Osten und Süden deutlich zurück, wodurch zwei große Dachterrassen entstehen, die den Blick auf den Garten und nach Süden bis zu den Bergen freigeben. Das Haus wurde in konventioneller Mischbauweise mit gedämmter Putzfassade errichtet.
Fotos:
Gabriel Büchelmaier
www.gabrielfoto.de
(Erschienen in CUBE München 04|23)