Gartenoase mit Durchblick

Ein Wohnhaus in Alt-Niederkassel greift raffiniert die kleinteilige Bebauungsstruktur auf

Der idyllische Stadtteil Alt-Niederkassel ist geprägt durch seine dörfliche Struktur. Besonders wenn man über die Hauptstraße läuft, hat man nicht das Gefühl, im Düsseldorfer Stadtgebiet zu sein – so eng stehen die kleinen Wohnhäuser beieinander, so viel Gehöfte und Gaststätten mit Biergärten gibt es. Die Stadt hat die besondere Qualität dieses Gebiets erkannt und eine Erhaltungssatzung über die wenigen Straßen gelegt.

Das Grundstück neben der Osteria Nussbaum war mit einem kleinen Wohnhaus und einem Stall im hinteren Grundstück bebaut. Beide Gebäude waren sehr vernachlässigt. Das Vorderhaus wurde aufwendig saniert – es entstanden zwei Wohnungen mit einem kleinen Ladenlokal im Erdgeschoss, das heute einen Weinhandel beherbergt. Eine Sanierung und Umnutzung des dahinter liegenden Stalles wurde bald verworfen, da für die vorhandene Struktur keine Standsicherheit mehr nachgewiesen werden konnte. Dennoch wollte das Düsseldorfer Architekturbüro hpk+p den Charakter der alten Bebauung aufgreifen und entwarf ein einfaches, aber raffiniertes Wohnhaus in Holzrahmenbauweise mit einer vorgehängten Holzfassade als Reminiszenz an die frühere Stallung. In der Mitte wird das Haus über das Halbgeschoss und ein offenes Treppenhaus erschlossen, das von einer bis ins Schrägdach verlaufenden Verglasung belichtet wird. Im untersten Geschoss liegen die Küche und das Esszimmer, über das man den intimen Lichthof zum Garten betritt. Im mittleren Geschoss befindet sich ein Zimmer mit Bad en suite und der eigentliche Wohnraum Richtung Garten. Über beide Geschosse erstreckt sich zum Garten die großzügige Pfosten-Riegel-Fassade mit einem Luftraum, der den Wohnraum und das Esszimmer vertikal verbindet und Raumhöhe schafft. Durch seine Verglasungen der Räume bietet das Haus zum Treppenhaus eine erstaunliche Transparenz, schafft weite Blickachsen und erlaubt sogar einen Gartenausblick aus der im untersten Geschoss befindlichen Küche. Im Dachgeschoss wurden das Masterschlafzimmer mit Ankleide und Bad untergebracht. Der hohe Dachraum mit seinen doppelreihigen Dachflächenfenstern verleiht dem kleinen Haus eine ungeahnte Großzügigkeit. In dem zum Garten hin ausgerichteten Lichthof, der ein halbes Geschoss tiefer liegt, finden die Bewohner in der engen Bebauung der Dorfstruktur einen ruhigen und intimen Ort, an dem sie entspannt und geschützt im Freien verweilen können.

www.hpk-p.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|19)

Architekten:

hpk+p
www.hpk-p.de

Fassade:

Terhalle Holzbau
www.terhalle.de

Dachdecker:

Jörg Vink
Telefon: 0211-391269

Parkett, Türen:

Albani
www.gestaltung-in-holz.com

Heizung, Sanitär:

A+K Haustechnik
Telefon: 02132-757970

Naturstein:

Hanser & Pfafferoth
www.hanser-pfafferott.de

Garten, Landschaftsbau:

Oliver Ditz
www.gartenbauditz.de

Rohbau:

Andreas Kamper
www.kamper-bau.com

Elektro:

Frank Backes
www.frank-backes-elektro.de

Metallbau:

Metallbau Neunzling
www.neunzling.de

Fotos:

René Kersting

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