Zeitlos elegant

Neue Stadtvilla im Frankfurter Malerviertel ist dem Erbe des vornehmen Umfelds verpflichtet

Das Malerviertel in Sachsenhausen gehört zu den vornehmeren Quartieren Frankfurts und grenzt unter anderem an das Museumsufer. Durch die gute Lage am Fluss entstanden hier außerhalb der Stadtmauern bereits im 18. Jahrhundert zunächst Sommerhäuser. Mit dem Bau des Städel-Museums im 19. Jahrhundert boomte das Viertel und es folgten mondäne Villen und elegante Etagenhäuser. Wenn hier heutzutage neu gebaut wird, gilt es also, das Erbe des klassischen Villenviertels mit zeitgemäßen Ansprüchen an optimale Grundrissaufteilung und Technik zu verbinden.

So entstand an der Stelle eines alten Doppelhauses eine edle Stadtvilla, geplant vom Architekturbüro Hollin + Radoske. Das symmetrisch proportionierte Gebäude mit elf hochwertigen und großzügigen Wohneinheiten wirkt dabei zwar eigenständig, passt aber dennoch gut zu den vorhandenen Bauten der Straße. Die neue und zeitlos elegante Stadtvilla ist größer als das abgerissene Doppelhaus und verfügt anders als dieses über einen Aufzug, große zur Gebäuderückseite hin gelegene Balkone und eine Tiefgarage.

„Unsere Leitidee bei der Planung war, dass zeitlose Eleganz und Klarheit auf emotionale Materialien und angenehme Maßstäblichkeit treffen sollten“, erläutert Bernd Hollin. Um bei einem festgesetzten Budget ein hochwertiges Haus mit Natursteinfassade realisieren zu können, entschieden sich die Architekten, Putzflächen mit Naturstein zu kombinieren. „Wir haben uns daher für hellen Kalkstein bei Einfriedung und Erdgeschoss entschieden, in den oberen Geschossen dann in Verbindung mit hellem Putz.“ Für reizvolle Kontraste sorgen die schwarz lackierten Metallarbeiten: Die Fenster sind außen aus schwarzbraunem Aluminium gefertigt und innen aus Eiche. Passend zu dem Naturstein und den Kontrasten der Fassade verlegten die Architekten im Treppenhaus beigefarbene Keramik, die mit schwarzem Marmor abschließt. Alle Wohnungen verfügen über Eichenparkettboden und Zugangstüren in Eiche. Die Küchenmöbel sind anthrazitfarben, die Balkone mit schlammgrauer WPC-Diele (Wood Plastic Composite) belegt und die Badböden aus langen Fliesen in edler Natursteinoptik gestaltet.

Um auch im Dachgeschoss mit seinem Walmdach großzügige Wohnungen schaffen zu können, planten die Architekten zahlreiche Gauben und Oberlichter im Inneren. Da die Abfahrt zur Tiefgarage zunächst nicht genehmigt worden war, mussten sich die Architekten hier etwas einfallen lassen: „Gelöst haben wir das durch eine Tiefgaragenabfahrt, die die Optik einer tiefer liegenden Garage hat.“

www.hollinradoske.com

Fotos:

Gregor Schuster
www.gregorschuster.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|19)

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