Ein gutes Ganzes

Wie ein individuell komponiertes und maßgeschneidertes Zuhause entstand

Dieses Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architekt und Innenarchitektin. Durch die frühe Einbindung und Übertragung aller Planungsleistungen im Inneren des Hauses, war es dem Büro der Innenarchitektin Henrike Becker möglich, von Grundriss und Raumproportion über Fenster und Türen bis hin zu allen Tischlereinbauten, Materialien, Objekten, Licht und Farben ein gutes Ganzes zu konzipieren.

Die Räume des eingeschossigen Neubaus sind überwiegend zum Garten nach Süden ausgerichtet. Zoniert wird das Haus durch unterschiedliche Raumhöhen, so hebt sich der mittlere Teil durch eine Höhe von 3,20 m noch einmal deutlich von den 2,70 m der beiden seitlichen Flügel ab. Die Bewohner haben eine große Familie und laden auch gerne Freunde ein. Betritt man das Haus, fällt einem sofort die in die Garderobe eingeschnittene und mit orangefarbenem Samt ausgekleidete Nische ins Auge. Sie ist zugleich Sitzbank, Staumöbel und Empfang. Im vorderen Teil befindet sich rückseitig ein Wirtschaftsraum mit integrierter Nebenküche. Zur Gartenseite öffnen sich Büro und Gästeraum mit WC. Türen und Flure sind auf ein Minimum reduziert, die Verbleibenden haben Raumqualität. Alle Türen sind raumhoch, flächenbündig und identisch breit. Die große Pendeltür im Eingangsbereich gewährt schon Durchblicke in den Wohnbereich. Dort öffnet sich der Raum durch die großzügigen Fensterfronten zu den Terrassen. Küche, Ess- und Wohnzimmer bilden einen großen Raum, der durch ein individuelles Einbaumöbel geteilt ist. Dies ermöglicht Rückzug und Gemütlichkeit, lässt jedoch Sichtverbindungen zu. In dieses Möbel integriert sind neben dem dreiseitigen Kamin auch TV-Geräte, Musikanlage, ein kleiner Schreibplatz und ein Regal.

Der hintere Bereich mit Nebeneingang beherbergt die privaten Schlaf-, Ankleide- und Badezimmer mit Sportbereich und Sauna. Die Idee, dem Möbel eine Wandfunktion zu geben, ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität und altersgerechter Planung. Die Einbauschränke können problemlos an geänderte Situationen angepasst werden, sie wurden nachträglich auf den Dielenboden aufgebaut. Der Auswahl der Materialität und der Oberflächen kommt eine ganz besondere Rolle zu: Nur wenige, aber wirklich wertige und ausschließlich natürliche Materialien kamen zum Einsatz. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch das Projekt. Das Farbkonzept, das sich stark an der Farbenfreude und den Lieblingsfarben der Bauherren orientiert, rundet dies ab. Licht wird als integriertes und verstecktes LED-Licht für gleichmäßige Ausleuchtung, als Arbeitslicht und in den Schränken eingesetzt. Bewusst inszenierte Einzelleuchten für besondere Lichtszenen, als Lese- oder dekoratives Licht sorgen als i-Tüpfelchen für Behaglichkeit.

www.henrike-becker.de

Fotos:

Lisa Winter
www.lisawinter.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|19)

Innenarchitekten:

Henrike Becker
www.henrike-becker.de

Tischler:

Tischlerei Trojahn
www.trojahn-tischlerei.de

Sanitär:

Michael Fleuter
Telefon: 02382-7042723

Elektro:

Benning-Bröckelmann
www.benning-broeckelmann.de

Fliesenleger:

Fliesenstudio Schröder
www.fliesenstudio-schroeder.de

Kaminbau:

Kachelofenbau
www.kachelofenbau-exeler.de

Parkett:

Parkett Dietrich
www.parkett-dietrich.de

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