Würfel im Himmel
Eine Praxis setzt mit einem futuristischen Design und skulpturalen Elementen Zeichen
Futuristisch-modern, mit raumhohen Glaselementen, weißen Innenausbauten und rohen Sichtbetonelementen: Die neue Praxis der Kieferorthopädin Dr. Evelyn Pötter zeigt ein Konzept abseits vom Mainstream der Standardpraxen. Nachdem sie sich mit ihrer ersten Niederlassung in Markt Schwaben erfolgreich etabliert hatte, hat die Spezialistin für Zahnkorrekturen nun eine zweite Praxis im Münchner Umfeld eröffnet. Passende Räume fand sie in einem Neubau in Ismaning mit 215 m² im Erd- und Obergeschoss sowie einer Erweiterungsfläche von 85 m² für den schon jetzt geplanten zweiten Bauabschnitt.
Das innovative und zeitlose Design des Düsseldorfer Büros Göke Praxiskonzepte zieht sich durch alle Räume: Der helle und hochwertig gestaltete Praxisbereich im Erdgeschoss ist harmonisch strukturiert und beherbergt neben Empfang und Wartebereich aktuell vier Behandlungszimmer, den Röntgenraum und ein Büro. Weitere Behandlungsräume und ein zusätzlicher Zahnputzbereich sollen folgen. Im Obergeschoss sind die Mitarbeiterbereiche, Verwaltung, Ärztebüro und die hauseigene Zahntechnik zu finden. Ein „Himmel“ aus unterschiedlich hohen von der Decke hängenden weißen Quadern ist gleich im Eingangsbereich der Hingucker: Fast wie ein Kunstwerk kommt die von Hartwig Göke entworfene und vom Tischler gefertigte Deckenabhängung daher. Mit integrierten Leuchten erhellt sie den Empfangsbereich mit dem weißen abgerundeten Counter. Auch die in der Wand verschwindenden Schrank- und Schubladenelemente mit weißen Fronten sind maßgefertigt und tragen zum aufgeräumten Gesamteindruck im Entree bei. Den Wunsch einer außergewöhnlichen Deckengestaltung hatte die Kieferorthopädin selbst. Im Dialog entstand nach Inspirationen von abgehängten Decken in Flughäfen und Hotels schließlich das „Quader-Kunstwerk“. Einen warmen Kontrast zu der ansonsten reduziert cleanen Atmosphäre bietet der in allen Räumen verlegte Boden: Der strapazierfähige und die Hygieneanforderungen einer Praxis erfüllende Designbelag wurde in Eicheoptik gewählt und bildet einen warmen Gegensatz zu den rohen Betonelementen an Wand und Decke. Der Clou: Die roh wirkenden Betonteile sind in Wirklichkeit versiegelt und werden auch über die Jahre nicht abnutzen oder verschmutzen. Auch im Eingangsbereich wurde der Beton skulptural in Szene gesetzt. Eine ganze Wand, beleuchtet mit Spots mit Linsentechnik, trägt den Schriftzug und das Logo der Praxis. Designklassiker Stühle und schlichte weiße Hängeregale, ebenfalls vom Schreiner gefertigt, ergänzen das durchgängige Gestaltungskonzept, das in einer Bauzeit von rund neun Monaten umgesetzt wurde. Besonders interessant wirkt auch das Zusammenspiel der kubischen Deckenelemente mit dem strengen geometrischen Würfelmuster der gläsernen Trennwand zum Wartebereich.
Fotos:
Joachim Grothus, Laura Thiesbrummel
(Erschienen in CUBE München 01|20)