Dorf und/oder Stadt?

Nachverdichtung orientiert sich an der historischen Dorfkernbebauung

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Das erstmals 1319 als Humersbotle urkundlich erwähnte holsteinische Dorf Hummelsbüttel ist seit 1937 ein Stadtteil im Norden von Hamburg mit ausgedehnten Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Die bis Anfang der 1960er-Jahre erhaltene dörfliche Struktur ist heute nur noch an wenigen Stellen erkennbar, mittlerweile treffen viele Architekturen aufeinander – von exklusiven Einzelhäusern und vereinzelten Villen über klassische Einfamilienhäuser mit Gärten bis hin zur Großsiedlung Tegelsbarg der 1970er-Jahre.

An der Hummelsbüttler Dorfstraße liegen sowohl einige ursprüngliche idyllische Bauernhäuser mit Streuobstwiesen als auch bis zu achtgeschossige großmaßstäbliche Gebäudestrukturen des geförderten Wohnungsbaus, die den Wandel der städtebaulichen Leitbilder zeigen. Sollte in den 1970er-Jahre die Großstadt an ihren grün geprägten Rändern deutlich wachsen, um vor allem Familien Wohnungen zur Verfügung zu stellen, entschied man sich Mitte der 1990er-Jahre mit einer neuen Bauleitplanung für den Erhalt der letzten Gehöfte.

In dieser Gemengelage verschiedener Bauzeiten und -stile orientierten sich Elbsand Architekten an der historischen Dorfkernbebauung und entwickelten auf der Brachfläche einer maroden Tiefgarage den Neubau von 29 Mietwohnungen. Er soll eine vermittelnde Brücke zwischen den Architekturen sein, ohne klischeehaft zu wirken, sich einfügen und trotzdem Eigenständigkeit zeigen. Gemeinsam mit Bezirksamt, politischen Gremien und der Bauherrin wurde gemeinsam für eine gute Lösung gerungen, die auch wirtschaftlich umsetzbar war: Parkplätze sollten erhalten, Wohnungen geschaffen und mit neuen Bewohnern der Dorfkern gestärkt werden. Im Sinne der Bauherrin Kleinwohnungsbau St. Pauli Fischer und Hornbogen realisierte das Architekturbüro Wohnungsgrößen von rund 40 bis 80 m² für Einzelpersonen, Paare und Familien. Das Projekt war bereits vor Baubeginn stark begehrt und unmittelbar nach Fertigstellung komplett vermietet. Die 29 Wohnungen sind in zwei dreigeschossigen Gebäuden mit Satteldach verteilt, die sich um einen Garten mit Spielplatz gruppieren. Die Tiefgarage bietet 44 Stellplätze für Mieter und Nachbarn, oberirdisch kommen zwölf weitere hinzu. Die Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei. Im Dachgeschoss bieten Lufträume Durchblicke und schaffen Großzügigkeit, zur Ausstattung gehören ansprechende Bäder und gehobene Einbauküchen. Die unkonventionellen Gaubenbereiche gliedern die Dreigeschossigkeit und greifen das Spiel mit Klinkermauerwerk auf. Ausgewählte wertige Baumaterialien unterstützen die Langlebigkeit der Gebäude. Dezente Details wie Fugenfarbe sowie Rücksprünge und Ausbildung von Bändern schaffen Lebendigkeit in der Fassade. Fazit: Ein überaus gelungenes Beispiel für die Nachverdichtung.

www.elbsand-architekten.de

Fotos:

Ulrich Hoppe
www.ulrich-hoppe.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 01|22)

Architekten:

elbsand architekten
www.elbsand-architekten.de

Erdarbeiten, Verbau, Stahlbeton- & Mauerarbeiten, Putz- & Estricharbeiten:

Oskar Heuchert
www.heuchert.info

Garten- und Landschaftsbau:

Osbahr Garten- und Landschaftsbau
www.osbahr.de

Zimmerer:

Landhaus-Bau Glindstedt
www.landhaus-bau.de

Trockenbau:

Zoder Bau
www.zoderbau.de

Elektro:

PST Elektrotechnik
www.psthh.de

Sanitär & Heizungsinstallation:

Schiweck
www.sanitaer-schiweck.de

Fenster:

Metallbau Breutigam
www.breutigam.de

Dachdecker:

Dachdeckerei Hamdorf
Telefon: 038844-20170

Wärmeversorgung/BHKW:

Techem Energy Contracting
www.techem.de

Küche:

Hummel-Küchenwerk
www.hummel.de

Spitzbodentreppen:

HWK Holzmontage
www.hwk-holzmontagen.de

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