Farbe, Form und Struktur

Neubau in Rothenburgsort fasst Werkstätten und Fundi der Staatsoper zusammen

Mit dem Neubau von DFZ Architekten werden die bisher auf drei Standorte verteilten Fundi und Werkstätten der Staatsoper auf dem Gelände des Neuen Huckepackbahnhofes in Rothenburgsort zusammengeführt. Er ist damit das erste Gebäude dieses innovativen Standorts für urbane Produktion und Dienstleistungen. Auf einer Fläche von knapp 20.000 m² werden hier Kulissen, Requisiten und Kostüme produziert und gelagert. Die klare, selbstbewusste Architektursprache wird durch eine reduzierte Wahl von Farbe, Form und Struktur geprägt.

Die Herausarbeitung spezifischer und prägender Entwurfselemente erzeugt Plastizität und Schattenwurf. Eine differenziert gekantete Metallfassade stellt als abstrakte Interpretation eines Bühnenvorhanges Bezüge zur Staatsoper her. Den unterschiedlichen Nutzungsbereichen – Dekorationswerkstätten, Kulissenfundus und Kostüm- und Maskenfundus – wird durch feine Differenzierungen in Farbe und Struktur eine jeweils eigene hochbauliche Identität verliehen. Gleichzeitig wird durch das gestalterische Grundkonzept eine städtebaulich homogene Einheit mit einer gemeinsamen Adresse geschaffen. Das Gebäudeensemble, bestehend aus drei Baukörpern, folgt einem stringenten, linearen System, dass sich in das unregelmäßig zugeschnittene Grundstück einschmiegt. Die Anordnung der unterschiedlichen Funktionseinheiten gliedern das Baugrundstück und lassen im Norden einen großzügigen Werkhof entstehen.

Die Arbeitsstätten werden hingegen an der prägnanten Kreuzung im Süden und Westen angeordnet. Die kompakte und dichte Bauweise ermöglicht eine optimale Flächennutzung. Verfeinerungen in Proportion und Gestalt verleihen dem Ensemble die gewünschte gestalterische Kraft und einen hohen Wiedererkennungswert. Eine starke Akzentuierung erfährt die Fuge zwischen Kulissenfundus und Dekorationswerkstätten: Eine Verschiebung zwischen den beiden Bereichen betont die Eingangssituation deutlich und lässt eine überdachte Fläche und Terrasse entstehen. So wird wie selbstverständlich eine klare Adressbildung für die Haupteingangssituation gebildet. Der viergeschossige Kostüm- und Maskenfundus setzt durch seine Höhe im Nordwesten entlang der Eisenbahnlinie einen deutlichen städtebaulichen Akzent.

www.dfz-architekten.de

Fotos:

Hagen Stier
www.hagenstier.com

(Erschienen in CUBE Hamburg 02|19)

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