Meeting am Lieblingsort

Im Zeughof wird jenseits nüchterner Standards gearbeitet

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Das Büroprojekt von „Design in Architektur“ ist 2017 auf dem Zeughofareal in Kreuzberg realisiert worden. Auftraggeber war der Onlinemodehändler Zalando, der aufgrund seines rasanten Wachstumskurses in Berlin mittlerweile der zweitgrößte Mieter von Flächen nach der Bundesregierung ist. Die Aufgabe umfasste die Einrichtung einer Produktionshalle, wo auch Modeshootings veranstaltet werden. Das eigentliche Büroprojekt ist in einem weiteren Gebäude auf sechs Geschossen sowie einer neu angelegten Dachterrasse entstanden.

Die Büroflächen waren bereits als Großraumbüro angelegt. Die Architekten entwickelten eine neue Wegemarkierung sowie ein modulares Bürosys­tem, um die Räumlichkeiten zu strukturieren. Raumtrenner zonieren die weitgehend offenen Arbeitsbereiche, zusätzlich sind große und kleine Besprechungsnischen sowie Meetingräume entstanden. Die Maßnahmen sollten nicht überzogen wirken und ins allzu Dekorative abgleiten. Die berlintypische, loftartige Grundstimmung des Gebäudes, dominiert von großen Fensterflächen und freigelegten Betondecken, bleibt erhalten. „Wir wollten nicht einfach nur Tisch an Tisch reihen, sondern über die Standardausstattung herkömmlicher Büros hinausgehen“, erklärt Architektin Bianca Lautenschläger. „Die Mitarbeiter sollen sich beim Arbeiten wohlfühlen und einen Ort mit viel Charakter erleben dürfen.“ Eine besondere Note bieten vor allem die Besprechungsräume. Zalando hatte bereits an einem anderen Standort seine Meetingräume nach Lieblingsorten der Mitarbeiter benannt. Die Räume waren dort nur per Beschriftung nach Berliner Clubs, nach S-Bahnhaltestellen oder Sehenswürdigkeiten gekennzeichnet. Die Architekten nahmen diese Idee im Zeughof auf und verweisen nun auch gestalterisch auf die Lieblingsorte der Mitarbeiter. So findet sich zum Beispiel in dem nach dem legendären Berliner Club Tresor benannten Raum ein Sounddiagramm als Wanddeko. Eine individuelle Gestaltung erhält auch der Eingangsbereich. Über dem Empfangstresen hängt eine von den Architekten selbst entworfene, skulptural anmutende Lichtinstallation. Daneben gibt es eine Loungezone mit gepolsterten Sesseln zum gemütlichen Sitzen. Solch behagliche Momente fügen die Planer auch an anderer Stelle in Form von ebenfalls gepolsterten Bänken ein. Alle diese weichen Akzente sorgen im Zusammenspiel mit dem Einsatz kräftiger Farben für eine wohnliche und die Sinne anregende Atmosphäre, wie sie sich heute bei Bürointerieurs immer mehr durchsetzt.

Auch in der Kantine im sechsten Stockwerk findet man keine statischen Tischreihen, sondern eine lockere Möblierung wie in einem modernen Café. Von dort führt ein Aufgang direkt auf das Dach, wo eine große Terrasse neu entstanden ist. In einem Seecontainer ist eine Küche untergebracht, die bei Veranstaltungen genutzt werden kann. Der Seecontainer stammt original aus dem Hamburger Hafen und wurde von einem Schlosser umgebaut. Zum Sitzen und Verweilen haben die Architekten zusätzlich Möbel aus Europaletten entworfen. Die Mitarbeiter finden hier hoch oben auf dem Dach einen schönen Ort, um an der frischen Luft und bei imposantem Rundumblick Energie zu tanken.

www.design-in-architektur.de

Fotos:

Gregor Schuster
www.gregorschuster.de

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