Es leben die 1950er-Jahre

Ziel der Modernisierung war es, den Charakter des Hauses zu erhalten, den Bestand originalgetreu zu restaurieren sowie behutsam zu ergänzen.

Spaziergänger werden neugierig, wenn sie die drei fragil wirkenden Tonnendächer, die sanft auf dem Bungalowdach abgesetzt wurden, entdecken. Von der Straße aus lässt sich nur erahnen, dass sich das Architektenhaus von 1959 rundum in neuem Glanz präsentiert. Ziel der Modernisierung durch das Kölner Büro Corneille Uedingslohmann Architekten war es, den Charakter des Hauses zu erhalten, den Bestand originalgetreu zu restaurieren sowie behutsam zu ergänzen.

Grundlage der Planung ist ein L-förmiger flacher Baukörper, der über drei Deckenscheiben in unterschiedlicher Höhe seine Form und Struktur erhält. Unter den zwei seitlichen, niedrigeren Scheiben befinden sich der Wohn- beziehungsweise Schlafbereich, unter der mittleren, höheren Scheibe die zentrale Zone mit Eingangsbereich, Küche und Essraum. Entlang der Straße haben die Architekten den Schlaftrakt räumlich erweitert und die Deckenscheibe soweit verlängert, dass sie heute über die Stellplätze hinausragt. Der neu geschaffene große Schlaf- und Badbereich selbst sollte nicht nur ebenerdig, sondern auch in seiner Höhe vergrößert werden. Das Ergebnis sind besagte drei leicht auskragende Tonnendächer, die die Räumlichkeiten von zwei Seiten natürlich belichten und somit ein helles und lichtdurchflutetes Wohngefühl erzeugen. Mit der gewölbten Dacherweiterung gelang es den Architekten ferner, den gestalterischen Duktus der ursprünglichen Straßenansicht beizubehalten: Während sich auf dieser Seite das Wohnhaus verschlossen präsentiert, öffnet es sich zum Garten hin über eine gläserne Fassade, durch die der Blick ungehindert in den Garten schweifen kann.

In den Garten hinein wurde der Baukörper durch einen zweigeschossigen Kubus ergänzt, der mit seinem Obergeschoss auf dem bestehenden Wohnraum ruht. Das Obergeschoss ist rundum mit schmalen Lamellen aus kanadischem Zedernholz verkleidet, die sich zum Garten hin mittels Faltläden vollständig öffnen lassen. Dahinter befindet sich ein Fitness- und Wellnessbereich mit Sauna. Für das Erdgeschoss wurde zu allen Seiten ausschließlich Glas verwendet. In Kombination mit dem durchlaufenden Bodenbelag aus großformatigen Muschelkalkplatten gehen Außen- und Innenraum scheinbar ineinander über und lassen somit den gewünschten Charakter eines Ateliers im Freien entstehen. 

www.cue-architekten.de

Fotos:

Michael Neuhaus
www.fotografie-neuhaus.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|19)

Architekten:

Corneille Uedingslohmann Architekten
www.cue-architekten.de

Stahlfenster:

Philippi Metallbau
www.philippi-metallbau.de

Holzfenster:

Weingarten Innenausbau
www.weingarten-innenausbau.de

Faltschiebeläden:

Baier
www.baier-gmbh.de

Natursteinarbeiten:

Tiles4u
www.tiles4u.net

Zimmerarbeiten:

Holzbau Stocksiefen
www.holzbau-stocksiefen.de

Estrich:

Hermanns Estriche
www.hermanns-estriche.de

Parkett:

Hahnau Parkett
www.hahnau-parkett.de

Schreiner:

Janvier+Link
www.janvierlink.de

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