Konstruktiver Holzschutz

Die „Stuttgarter Holzbrücke“ ermöglicht eine neue technische Lösung, die nachhaltig ist und die Möglichkeiten des modernen Holzbaus nutzt.

Soll Holz als Baustoff für eine Brücke verwendet werden, sind die Vorbehalte groß. Zu oft entstehen Schäden, vor allem an den Auflagern, die schwer zu sanieren sind. Meistens sind die Bauwerke nicht ausreichend konstruktiv geschützt und werden nicht regelmäßig gewartet. Aufgrund der wiederum vielen positiven Eigenschaften von Holz als regenerativem Baustoff, setzte sich eine Expertengruppe zum Ziel, einen konstruktiv geschützten Brückentyp zu entwickeln. Als Innovation im Holzbau konnte sie mit Mitteln aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) realisiert werden.

Die „Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Holzbrücke“ – mit Cheret Bozic Architekten sowie Knippers Helbig Ingenieure – entwarf einen neuartigen Typus einer integralen, blockverleimten Brettschichtholzbrücke, die den konstruktiven Holzschutz über mehrere Maßnahmen absichert: Bei dem eigens entwickelten festen Anschluss zwischen Holzüberbau und Stahlbetonfundament sorgen eingeleimte Gewindestangen für den kraftschlüssigen, „quasimonolithischen“ Stoß. Im Gegensatz zu herkömmlichen Holzbrücken liegt das Tragwerk nicht horizontal auf einem Lager auf, sondern ist über die stirnseitigen Kontaktstöße zwischen Holz und Stahlbeton eingespannt. Die so ausgebildete Rahmenkonstruktion ist auf Pfahlgründungen im Uferbereich aufgesetzt. Die Belagsplatten wirken analog einer historischen Brücke als „Dach“ mit ausreichend seitlichem Überstand, sodass das tragende Holz vor freier Bewitterung geschützt wird. Die Belagsfugen sind dauerhaft abgedichtet und eine diffusionsoffene Folie dichtet den blockverleimten Träger oberseitig ab. Da der Brückenkörper von der Belagsebene getrennt ist, sind unterschiedliche Bauteilaufbauten und Materialien möglich. Sensoren an wichtigen Stellen im Holzkorpus messen den Feuchtegehalt. Diese Werte sind im Rahmen des Monitorings jederzeit abrufbar. Die Geländer bestehen aus robusten, pulverbeschichteten Flachstahl-Pfosten und sind bespannt mit einem Seilnetz aus Edelstahl. Rundhölzer sind als Handläufe aufgelegt.

Die „Stuttgarter Holzbrücke“ ermöglicht eine neue technische Lösung, die nachhaltig ist und die Möglichkeiten des modernen Holzbaus nutzt. Auf der Remstal Gartenschau im Mai dieses Jahres wurden die ersten Exemplare dieses Brückentyps eingesetzt. Zwei davon in Weinstadt und eine weitere in Urbach.

www.knippershelbig.com
www.cheret-bozic.de

Fotos:

Wilfried Dechau
www.wdechau.de

(Erschienen in CUBE Stuttgart 04|19)

Nothing found.

Nachhaltig und wertschätzend

Das neue Gebäude der Tafel Duisburg wurde funktional und kostengünstig geplant

Inspiration über alle Sinne

Martin von Freeden über seine Vision bei V-Zug und den Ansatz seiner minimalistischen Ästhetik

Häusermeer am See

Hybrid-Wohnanlage aus Holz und Stahlbeton in Utting am Ammersee

High End Living

High End Living

Ein Haus von 1979 erhält das perfekte Audio- und Videoerlebnis

Nothing found.

HausCl-0005_40_700pixelrwMi6kdCUSF86

Durchdacht und gut designt

Architektur und Einrichtung eines Einfamilienhauses am Hang bilden eine stimmige Einheit

mgf_o-kogeno-furtwangen_05_15_700pixel

Nachbarschaft (er-)leben

Inklusives Wohnprojekt mit Café, vielfältigen Wohnangeboten, Dachterrasse und einer grünen Mitte

Favorit_TLB_Sporthalle-Gerlingen_065_19_700pixel

Bewegtes Spiel

Elegante und großzügig verglaste Sporthalle interagiert mit attraktiven Außenbereichen und viel Grün

180406005_19_700pixel

Ruhiger Fels

Aufgestocktes, umgebautes und energetisch saniertes Hofgebäude mitten in der Stadt

khf_588_01_19_700pixel

Starke Verbindung

Neben der neuen Dreifachsporthalle mit den dazugehörigen Nebenräumen umfasst das Raumprogramm einen Mehrzweckraum, eine Schülermensa sowie eine…

Designhotel-EmiLu-Stuttgart_09_PP_15_700pixel

Ein Hotel bekennt Farbe

Ein zum Designhotel umgebautes Gebäude in Stuttgart ist eine echte Persönlichkeit

S2_B-E_1_19_700pixel

Plastisch und Kommunikativ

Zwei Mehrfamilienhäuser am Hang mit offenen Innen- und differenzierten Außenräumen