Den Platz optimal genutzt

Eine Essener Kieferorthopädiepraxis ersetzt Einzelräume durch Behandlungskojen

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Gut geplant ist halb gebaut. Dieser Grundsatz trifft auf den Umbau einer Kieferorthopädiepraxis in Essen-Rüttenscheid zu. Sie besteht seit 1995 und wurde immer wieder einer Teilerneuerung unterzogen und den aktuellen Anforderungen angepasst. Jetzt galt es, der steigenden Patientenanzahl und dem wachsenden Spezialistenteam mit neuen Raumzuschnitten mehr Platz zur Verfügung zu stellen und dabei auch die Infrastruktur sowie Behandlungsabläufe zu optimieren. Der Bauherr holte die Architektin Anke Müller-Jacobs ins Boot, um einen rund 80 m² großen Teilbereich der Praxis im ersten Stock neu zu gestalten.

„Wir wollten unserer Zeit etwas voraus sein und wegkommen von Einzelräumen, in denen stets alles an Equipment vorgehalten werden muss“, erläutert Dr. Uwe Schumann die Ausgangssituation. Nach rund einjähriger Planungsphase, in die auch die Mitarbeitenden eingebunden waren, stand die Ausrichtung fest: Behandlungskojen sollten entstehen, die zentral erschlossen werden können und zudem der Privatsphäre der Patient:innen gerecht werden. Aus drei Räumen sind nach dem Umbau sechs lichtdurchflutete Behandlungskojen entstanden. Sie verströmen mit ihrer hellen Einrichtung ein freundliches Ambiente und sorgen für mehr Ruhe und Privatsphäre während der Behandlung, wie der Praxisalltag zeigt. Betreten wird der Bereich durch eine Tür, auf der bereits das leicht modifizierte Logo zu sehen ist, dessen Farbgestaltung in den Räumen aufgegriffen wird. So findet sich das Blau in den Behandlungsstühlen wieder und auch die dekorativen Schallabsorber aus Holzspänen greifen die weiß-grau-blaue Farbwelt auf. Im zentralen Bereich befinden sich die Packstationen für die eigens angefertigten Rollcontainer. Die Abdruck-Modelle sind gut sicht- und erreichbar in verglasten Regalen positioniert, Abstellräume befinden sich im hinteren Bereich. Für Abwasser und Druckluft wurden neue Leitungen verlegt. Die farbigen LED-Bänder an den Kojen sind nicht nur ein Gestaltungselement, ihre Farben signalisieren den Mitarbeitenden auch, ob die Kojen frei oder belegt sind. In diesen selbst finden neben dem drehbaren Behandlungsstuhl auch ein Sitzplatz für Begleitpersonen sowie ein Computer Platz. „Hier ist nichts von der Stange“, betont Anke Müller-Jacobs, „es handelt sich bei der Ausstattung um Prototypen, die gemeinsam entwickelt wurden und punktgenau auf die Behandlungsabläufe abgestimmt sind.“ Die Neupositionierung der Behandlungsstühle ermöglicht sogar mehr Bewegungsspielraum als zuvor. Beim Bauen im Bestand mussten auch Kompromisse eingegangen werden. So wurde ein tragendes Wandstück bestmöglich ins Konzept eingebunden. Im Sinne der Nachhaltigkeit konnte die alte, noch funktionierende Sprechanlage erhalten werden und auch ein Relikt aus alten Zeiten, ein Aufzug für Akten, durfte bleiben. Dank der guten Planung im Vorfeld konnte die Umsetzung durch den großen Einsatz aller Beteiligten innerhalb von fünf Wochen gestemmt werden.

www.raumplanung-amj.de
www.kieferorthopäde-essen.de

Fotos: 

Miroslaw Lojkowski 
www.fotomiro.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|23)

Innenarchitektur:

Raumplanung Anke Müller-Jacobs
www.raumplanung-amj.de

Gipskarten und Malerarbeiten:

Heinrich Schmid
www.heinrich-schmid.de

Elektro:

Elektro Stephan Farwick
www.farwick-elektro.de

Heizung, Lüftung, Sanitär: 

Schuster Sanitär & Heizung
www.schuster.ruhr 

Innenausbau:

Beyer Innenausbau 
www.beyer-innenausbau.de 

Jalousien (innen): 

Raumausstattung Krahn 
www.raumausstattung-krahn.de

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