Parklandschaft Domagkpark

Prägendes Element des neuen Stadtteilparks ist sein über 70 Jahre alter Baumbestand, der an die ehemalige Kasernenform erinnert.

Im Neubauquartier zwischen Domagkstraße und Frankfurter Ring wurde ein neuer Stadtteilpark angelegt. Auch dieses Areal ist der Auflassung von ehemaligen Kasernenquartieren, hier der Funkkaserne im Münchner Norden, zu verdanken. Bislang kannte man diese Gegend nur als Unterkunft für städtische Ateliers. 101 sind es noch, die glücklicherweise in einem der alten Kasernengebäude als Domagkateliers erhalten werden konnten. Bis 2018 wurden hier 1.800 Wohnungen – davon 50 Prozent gefördert – für circa 4.000 Menschen errichtet, die sich nun sozusagen um den Park gruppieren. Darüber hinaus gibt es Geschäfte, Cafés, Restaurants, vier Kindertagesstätten, Hotels, zwei Studentenwohnheime, eine Grundschule und Sportanlagen. Auch die Verkehrsanbindung ist günstig: Von der Münchner Freiheit aus gelangt man mit der neuen Tramlinie 23 direkt ins Quartier. Das Auswahlverfahren des Baureferats Gartenbau der Stadt München für die Gestaltung der Parkanlagen konnte das Landschaftsarchitekturbüro Latz + Partner aus Kranzberg für sich verbuchen.

Die Planung und Realisierung dauerte von 2012–2018. 4,5 ha wurden inmitten des Wohnquartiers als Park gestaltet. Mit seiner charakteristischen Dreiecksform erstreckt sich der Park zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wohnquartier, die unabhängig voneinander erschlossen sind. Prägendes Element des neuen Stadtteilparks ist sein über 70 Jahre alter Baumbestand, der an die ehemalige Kasernenform erinnert. Diese Voraussetzung wurde zur Grundidee des Parks als „Wald- und Wiesenpark“ genutzt. Großzügige Perspektiven und Blickbeziehungen wurden durch ein behutsames Aufasten der Bäume, die Anlage weiter Rasen- und Wiesenflächen und ein Auslichten des Unterwuchses ermöglicht. Breite Promenaden rahmen den Park. Quer verlaufende, wassergebundene Wege reagieren flexibel auf vorhandene Bäume und verbinden südliche und nördliche Wohnbereiche. Eine tiefe Mulde im östlichen Parkbereich, die durch einen Gebäudeabriss entstanden ist, wurde in einen besonderen Kinderspielplatz umgewandelt und mit einer Fußgängerbrücke überspannt. In der Mulde verwandeln Anbauten und Kletterseile diesen Ort zu einem multifunktionalen Spielbereich mit Kletterturm, Rodelhügel sowie Angeboten für Kleinkinder wie z. B. einem Wasserspielplatz, einer Vogelnestschaukel und Sandspielflächen. Große Sitzkiesel, an den Rändern der Wege verteilt, ermöglichen Ruhepausen. Für jeden ist etwas geboten: Ob für den Spaziergänger mit Hund, das Au-pair mit dem Kinderwagen, den älteren Herrschaften als Treffpunkt auf der angestammten Bank, für Jogger im Morgengrauen oder zum Toben für die Kids. Ökologisch und klimatisch stellt die gesamte Freifläche einen absoluten Zugewinn für die Stadtteilbewohner dar.

www.latzundpartner.de

Fotos:

Kristof Lange, Design&Photographie, Latz+Partner
www.kristof-lange.de

(Erschienen in CUBE München 04|19)

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