Reihenhaus 2.0

Ein Reihenhaus aus den 1980er-Jahren entwickelt sich zu einer modernen Wohnskulptur

Die Kinder der Bauherren sind aus dem Haus. Damit eröffnete sich die Möglichkeit, das unauffällige Reihenendhaus für die neue Lebensphase zu überdenken und grundsätzliche Dinge zu ändern. Die Transformation sollte zu einem modernen Einfamilienhaus mit hellen, großzügigen Räumen und einem Außenraumbezug auf den Hauptwohnebenen führen. Gleichzeitig sollte die Architektur zeitgemäß entwickelt und der Aussichtslage gerecht werden. Spürbar großen Einfluss auf den Entwurfsprozess hatten die Affinität der Bauherren zu hochwertigsten Designprodukten und der hohe Anspruch an Komfort.

Das Bestandsgebäude hatte viele kleinere Zimmer und talwärts mit seinen drei Geschossen waren die Fenster gering dimensioniert. Insgesamt wirkte das Reihenhaus recht verschachtelt und dunkel. Dank der einfachen Statik mit tragenden Außenwänden und einem Treppenkern war eine Neuorganisation der Grundrisse leicht umzusetzen. Im Eingangsgeschoss finden sich nun die Garderobe, ein Gäste-WC, die Küche und ein großzügiger Essbereich mit offenem Kamin. Auf Querwände wurde verzichtet, sodass großzügige Durchblicke entstanden sind. Da talseitig die Fassade komplett geöffnet wurde, erlebt man nun den spektakulären Ausblick bereits beim Betreten des Hauses. Eine seitlich angeordnete Terrasse wurde zum Sommerzimmer umgebaut und verbindet das Geschoss mit dem Garten. Gegenüber der Eingangsebene ist das Dachgeschoss zurückgeschnitten und ein großzügiger Luftraum verbindet beide Ebenen. In diesem Geschoss finden eine TV-Lounge und ein zusätzliches WC Platz. Im ersten Untergeschoss sind weitere Aufenthaltsräume, ein Gästebereich und ein Weinkeller untergebracht. Im Gartengeschoss finden sich die privaten Räume wie Schlafen, Ankleide und ein Wellnessbad. Von hier aus gelangt man in den Außenbereich mit Schwimmteich. Wenige und hochwertige Materialien prägen das umgebaute Reihenendhaus. Die Fußböden wurden mit Eichenparkett und großformatigem Feinsteinzeug belegt. Wände und Decken sind im Wesentlichen glatt gespachtelt und weiß gestrichen. Türen, Küchen- und Einbaumöbel sind individuell von den Architekten geplant und vom Schreiner gefertigt. Aufwendig geplant ist der maßgeschneiderte Weinkeller in Eiche und die Ankleide, die aus weiß lackierten Schränken und einem Mittelblock aus schwarzem Fenix besteht. In das bestehende Treppenloch wurde eine neue Treppe aus Stahl und Eichenholz eingefügt, deren Stufen zu schweben scheinen und deren Handläufe unterseitig beleuchtet sind. Innen fügen sich die Holz-Alu-Fenster nahtlos in die weißen Wandflächen ein, außen entsteht durch die schwarzen Rahmen ein harmonischer Kontrast zu den glatt verputzten Fassaden. Die Gebäudetechnik ist intelligent. Eine Wärmepumpe gepaart mit einer Photovoltaikanlage beheizt das Gebäude über eine Fußbodenheizung. Ein Bussystem verknüpft die Themen Licht, Sonnenschutz, Heizung und Türkommunikation.

www.fischer-architektur.com

(Erschienen in CUBE Stuttgart 02|19)

Architekten:

Fischer Architektur
www.fischer-architektur.de

Rohbau:

Schnellerbau
www.schnellerbau.de

Fenster:

Etter Fenstertechnik
www.etter-fenstertechnik.de

Schreiner:

Schreinerei Klocker
www.schreinerei-klocker.de

Dach:

Maier Zimmerei Holzbau
www.e-maier-holzbau.de

Blecharbeiten:

Eisenhard
www.eisenhard.de

Parkett:

Pardio Parkettstudio
www.parkettstudio-korntal.de

Fliesen:

Fliesen Arnold
www.fliesenleger-arnold.de

Gipser/Maler:

W. Arnold Stuckateur
www.w-arnold.de

Sanitär/Heizung:

Alber Bad & Heizung
www.badundheizung.de/alber

Fotos:

Thomas Streitberg
www.streitberg-architektur.de

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