Stadtentwicklungsprojekt: a circus

Vom 27. August bis 24. September in Düsseldorf-Gerresheim


Im Sinne seines temporären Wesens reist a circus an einen Ort, spannt sein Zelt auf, offenbart kurzfristig eine fantastische Welt und zieht später weiter. Es ist ein ganz konkreter Ort – wenn auch auf Zeit. Er wird zum Placemaker – zum Ausstellungsraum, zum Forum für Dialoge für BürgerInnen und Beteiligungsprozesse, zum Kulturkino und Theater – er ist ein Laboratorium für nachhaltige Stadtentwicklung, an dem die verschiedenen AkteurIinnen der Stadtgesellschaft zusammenkommen. Doch nicht nur durch seine zeitlich begrenzte Erfahrbarkeit, sondern auch nach seinem Weiterziehen bleibt die Fantasie des Möglichen an jenem Ort verhaftet.

DesignBuild-Projekt der Kunstakademie Düsseldorf
Somit transformiert a circus nicht nur temporär den Ort selbst, sondern prägt die Erinnerung und das Bewusstsein seiner BesucherInnen für diesen Ort. In seiner signalhaften Besetzung eines spezifischen Stadtraums eröffnet er damit auf spielerische Art das Potenzial des öffentlichen Raums.

a circus bildet als erstes DesignBuild-Projekt der Klasse Baukunst (Kunstakademie Düsseldorf) den Auftakt des forschenden Lernens an der Schwelle von Kunst und Architektur im Maßstab 1:1. Prototypische Aspekte können sowohl in der Konstruktion und Materialwahl aber auch im Lernprozess gefunden werden. Es gilt die Komplexität des Entwerfens, des Bauens und die Grundzüge des Entwurfs und Planungsprozesses in einem Team autodidaktisch zu erarbeiten. Dazu gehört das Bearbeiten eines Entwurfs von der Entstehung des Konzepts bis zur Realisierung. Insbesondere wird der Fokus darauf gelegt, ungewöhnliche Materialien zu erproben, ohne auf tradierte Baumethoden zurückzugreifen. In Kooperation mit Forschungsinstituten und privatwirtschaftlichen PartnerInnen werden innovative Lösungen für zeitgenössisches Bauen entwickelt. Dies fordert und fördert eine kreative Auseinandersetzung mit dem Kern des architektonischen Denkens.

Zusammenarbeit von Baukunst und Bildender Kunst
Das Team aus zwölf StudentInnen wird betreut von Prof. Thomas Kröger. Dabei steht der selbstbestimmte Entwurfs- und Ausführungsprozess im Mittelpunkt, der bei allen Beteiligten ein höchstmögliches Maß an Verantwortlichkeit für das Projekt voraussetzt. Zentraler Aspekt des Projektes ist die ensembleähnliche, kollektive Praxis und das prozesshafte Finden seiner räumlichen Beschaffenheit. Der Projektraum lotet die Potenziale einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Baukunst und Bildender Kunst aus.

In diesem Spannungsfeld ergeben sich insbesondere Fragen nach Ausdruck und Materialität zeitgenössischer, temporärer Architektur. Die Einbindung von KünstlerInnen über Workshops und Tischgespräche soll den Blick weiten und deren philosophische Haltungen zur Disziplin Architektur vermitteln. Neben architektur-politischem Engagement steht die Architektur als Ereignisraum im Vordergrund. Der Ereignisraum erklärt sich in der Verbindung zum Öffentlichen, zum Städtischen, zum Kulturraum. Die Arbeit an der Erneuerung und stetigen Veränderung der kulturellen Stadtgestalt bildet den Kern des Diskurses.

27.8. bis 24.9.2021: Düsseldorf-Gerresheim, Heyestraße 99

https://baukultur.nrw/projekte/a-circus/