Seltene Einblicke

Die Ausstellung „25 Million. North Korea. The Power of Dreams, 2011–2019“ in der Leica Galerie München


Nordkorea ist den Allermeisten vermutlich ziemlich unbekannt – kaum jemand wird das Land schon einmal bereist haben. Anders die deutsch-schweizerische Fotografin Xiomara Bender, die 2011 erstmals als junge Frau mit ihrem Vater das Land besuchte und seitdem insgesamt neun Mal dort war. Ihre großformatigen Fotografien unter dem Titel „25 Million. North Korea. The Power of Dreams, 2011–2019“ zeigt sie nun in der neugestalteten, architektonisch sehr sehenswerten Leica Galerie München.

Wie kaum einer anderen westlichen Fotografin ist es ihr in den letzten zehn Jahren gelungen, das hermetisch abgeriegelte Land Nordkorea kennenzulernen und fotografisch zu dokumentieren. Während ihre erste Reise noch der vorgegebenen Dramaturgie einer staatlich organisierten Rundfahrt folgte, gelang es ihr bei späteren Besuchen auch, vorgegebene Routen zu verlassen. „Ich wollte die wahren Geschichten hinter der sorgsam aufgebauten Fassade entdecken“, sagt sie und portraitierte auch die Menschen – nicht nur im von der westlichen Welt oft gesehenen Kollektiv, sondern auch als Einzelpersonen. Ein freundlich lächelndes kleines Kind, eine in Gedanken versunkene Frau in einem Bus, ein stolz dreinblickender Soldat in einer Nahaufnahme einer Militärparade – die Motive zeigen Nordkorea von einer ganz persönlichen Seite abseits des Mainstreams. Sehr sehenswert sind auch ihre farbenträchtigen, bis ins kleinste Detail tiefenscharfen Aufnahmen aus verschiedenen (Militär-)Paraden. „Diese Menschen leben in Würde und überleben durch die Kraft ihrer Träume, die sie mich mit meiner Kamera erahnen lassen. Ihre Gesichter erzählen Geschichten, die uns dieses Land näherbringen“, so Bender.

Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März 2022 in der Leica Galerie zu sehen (Montag bis Samstag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei.

www.leica-camera.com