Raum mit neuer Dimension
Atrium des Bayerischen Hofs erfährt eindrucksvolles Make-over
Das Atrium des Fünf-Sterne-Hotels Bayerischer Hof, seit 1897 von Familie Volkhardt in vierter Generation geführt, ist ein ganz besonderer Ort: Im Herzstück des Hotels Bayerischer Hof erhebt sich in über acht Metern Höhe die imposante Glaskuppel, taucht den Raum in ein ganz besonderes Licht und verleiht ihm ein herrschaftliches Ambiente. Er ist seit jeher ein Ort der Begegnung, an dem sich viele Menschen zu verschiedenen Anlässen und Veranstaltungen treffen. Früher wurde die Pracht dieses Raums durch die Glaskuppel und Marmorsäulen sowie die verspiegelten Falttüren betont. Nun hat er ein Make-over erfahren – am Werk war wieder einmal der international renommierte Inneneinrichter, Kunstsammler und Antiquitätenhändler Axel Vervoordt aus Belgien. Mit ihm hat Hoteldirektorin Innegrit Volkhart nach den Restaurants Garden und Atelier, der Cinema Lounge, der Palaishalle, dem kompletten Bauteil „Süd- und Nordflügel“ mit 28 Zimmern und der luxuriösen 350 m² großen Penthouse Garden Suite sowie dem Restaurant Palais Keller und zuletzt den neu gestalteten Veranstaltungsräumen im historischen Palais Montgelas nun bereits das achte Bauprojekt realisiert.
Axel Vervoordt entschied sich, diesem Raum Frische zu verleihen, indem er die Glaskuppel optisch in die Kranzgesimse integrierte. Er wollte eine Einheitlichkeit in der Farbgestaltung von Decke und Boden schaffen, alles in den Tönen lebendiges Grün, Hellblau und Gelb. So beauftragte er den spanisch-belgischen Künstler Angel Vergara, insgesamt 16 Paneele für die Falttüren zu malen, um dem Raum eine zusätzliche künstlerische Dimension zu verleihen. Die Idee war, die Schiebetüren im gleichen Geist wie seine Serie „J’efface et cela apparaît“ zu gestalten – in der überwältigende, in Richtung Abstraktion tendierende Wolkenhimmel aus den vielen Farbschichten hervorzutreten scheinen. Obwohl sich die Farbtöne in seinen Gemälden nicht direkt auf Naturphänomene beziehen, scheint die Verbindung zu William Turner oder sogar Claude Monet offensichtlich. Für die verschiedenen Funktionen des Raums war es im Konzept wichtig, dass dieser leicht umgestaltet werden kann, indem man die Schiebetüren öffnet und die Möbel herausnimmt. Ein großes, geschwungenes Sofa, das mit einem ähnlichen grünen Stoff bezogen ist, wurde als Mittelstück hinzugefügt. Um das Sofa herum sind verschiedene leichte Clubsessel auf Rollen aufgestellt, die Axel Vervoordt speziell für das Hotel Bayerischer Hof entworfen hat, mit dazugehörigen Tischen, die in Vervoordts Werkstatt hergestellt wurden.
„Die Aufgabe beim Atrium bestand darin, dem Raum eine neue Dimension zu verleihen, ohne seine Geschichte zu verraten und ihn so zu gestalten, dass Menschen im 21. Jahrhundert sich wohl in ihm fühlen. Alles, was sich verändern und beeinflussen lässt, die Farben, die Stoffe, das Mobiliar, muss darauf ausgerichtet sein, dass es auch zu der Glaskuppel aus dem 19. Jahrhundert passt, und sich in das Haus einfügt“, so Axel Vervoordt über das aktuelle Projekt. Innegrit Volkhardt betont: „Für mich kam kein anderer Architekt in Frage, denn Gegenwart ist für Axel Vervoordt wie auch für mich die Mischung aus Vergangenheit und Zukunft, Bewahren dabei aber weit mehr als nur eine Pflicht. Beides gekonnt zu vereinen, ist das Talent von Axel Vervoordt und so hat er auch hier, an diesem geschichtsträchtigen Ort, das Neue mit dem Alten verbunden. Vervoordts Feingefühl für historische Bausubstanzen, seine Intuition für Farben und Materialien führten auch dieses Mal zu einem wunderbaren Ergebnis. Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Gästen diese schönen Räumlichkeiten im neuen Glanz präsentieren dürfen.“
Mit der Projektleitung und örtlichen Planung wurde der Münchner Innenarchitekt Gregor Baur beauftragt, der bereits bei vielen Umbauprojekten im Hotel Bayerischer Hof mit Axel Vervoordt tätig war. Gemeinsam mit Axel Vervoordt und Innegrit Volkhardt hat Gregor Baur das Konzept des neuen Atriums so umgesetzt, dass es sich ideal in den vorhandenen Strukturen des historischen Gebäudes einbindet.
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