Monomaterielles Bauen: Ausschreibung 2025/2026

Stiftung fördert Forschungsvorhaben


Die Fritz und Trude Fortmann-Stiftung für Baukultur und Materialien fördert in 2025/2026 Forschungsvorhaben, die neue Ansätze für das monomaterielle Bauen entwickeln. Die gemeinnützige Stiftung führt seit 2016 in regelmäßigen Abständen Ausschreibungen mit wechselnden Themenschwerpunkten durch. Mit der aktuellen Ausschreibung möchte sie die Befassung mit dem Thema Monomaterial in Architektur und Baukultur fördern. In monomaterieller Bauweise errichtete Bauten zeichnen sich grundsätzlich dadurch aus, dass ihre Tragstruktur wie ihre Außenhaut aus demselben Material sind. Diese traditionelle Bauweise könnte in Anbetracht von Ressourcenknappheit und CO2-Footprint wieder interessant werden. Die Fortmann-Stiftung fördert zwei Forschungsvorhaben zu dieser Thematik über zwei Jahre mit einem Betrag von jeweils bis zu 300.000 Euro.

Bis zum 31. März 2025 können Ideenskizzen für Projekte, die sich auf das Thema des Monomaterials und ihre Anwendungen fokussieren, eingereicht werden. Kooperationen von Ingenieur- und Architekturbüros sind erwünscht, gestalterische Beiträge aus Architektur, Design und Kunst sind ebenso willkommen wie theoretische oder historische Forschungsprojekte. Vor der industriellen Herstellung von Baumaterialien, vor der umfangreichen Produktion von Stahl und Beton und der Entwicklung der Bauchemie war das nicht unüblich, und es stellt sich die Frage, ob und wie dieses Grundkonzept im Hinblick auf traditionelle wie neu entwickelte Materialien sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Verdrängt wurde die monomaterielle Bauweise, als es ein Angebot vorproduzierter, schnell und leicht zu verarbeitender und dazu funktional spezialisierter Materialien gab. Spätestens in den 1960er Jahren wurden Wände in mehreren Schichten gebaut. Die seit den 1970er Jahren gesteigerten Anforderungen an die thermische Isolierung haben diese Entwicklung weiter unterstützt.

Es ist fraglich, ob diese aktuell übliche Bauweise in Hinblick auf Ressourcenknappheit und CO2-Footprint noch zukunftstauglich ist. Neben der Anfälligkeit heterogener Konstruktionen und neben den durch ihre Normierungen eingeschränkten ästhetischen Möglichkeiten sind es Kriterien nachhaltigen Bauens, die nach Alternativen suchen lassen: Zu diesen Kriterien gehören die Bevorzugung ökologisch und sozial unbedenklicher Stoffe, Reparatur- und Umbaufreundlichkeit sowie die unaufwändige weitere Verwendbarkeit von Materialien, sollte ein Bau das Ende seiner Nutzung und Umnutzung erreichen. Zwei Forschungsvorhaben, die neue Ansätze zur Entwicklung monomateriellen Bauens vorschlagen, können über zwei Jahre mit einem Beitrag von jeweils bis zu EUR 300.000,- unterstützt werden. Am 2. Juni 2025 wird die Stiftung einen Workshop zum Thema in Berlin veranstalten. Einladungen an ausgewählte Autor*innen erfolgen im Mai 2025.

www.fortmann-stiftung.de