Alle Gefahren im Blick

Das Wasserrettungszentrum Außenalster hilft in Not geratenen Menschen

Die Außenalster ist eins der beliebtesten Naherholungsgebiete der Stadt, aber auch eine Wasserstraße mit Verkehrsregeln. Die motorisierten Schiffe der Alstertouristik, die Wassersportler der anliegenden Vereine und Verleiher sowie zunehmend zahllose Menschen, die ihre Freizeit in und auf allen erdenklichen Gefährten auf dem Wasser verbringen, nutzen das Gewässer, was immer wieder zu Gefahrensituationen führt. Das vor diesem Hintergrund dringend benötigte Wasserrettungszentrum Außenalster soll dafür sorgen, dass in Not geratenen Menschen schneller geholfen werden kann. Es wird von den Feuerwehren, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, dem Technischen Hilfswerk sowie dem Deutschen Roten Kreuz und dem Arbeiter-Samariter-Bund gemeinsam genutzt.

Für die Bebauung auf Alstergrundstücken gelten besondere Schutzbedingungen, um das einzigartige Erscheinungsbild der Außenalster und ihre Natur zu bewahren. Daher wurde am Harvestehuder Weg 1a ein städtisches Grundstück ausgewählt, das bereits von der Wasserschutzpolizei genutzt wird und über eine Steganlage verfügt, die durch eine Slipanlage ergänzt wurde. Das neue Wasserrettungszentrum von Sibylle Kramer Architekten BDA ist als Erweiterung auf dem Souterrain des Bestandsgebäudes aus den 1950er Jahren realisiert worden. Dadurch war keine wesentliche weitere Versiegelung nötig und auch der Baumbestand und die Uferkante der Alster blieben durch den Bau nahezu unberührt.

Der in seiner Kubatur einfache Baukörper aus Stahlbeton setzt das notwendige Raumprogramm auf einer Grundfläche von lediglich 100 m² um. Zur Wasserseite verfügt der wind- und wettergeschützte, mit modernster Technik ausgestattete Dienstraum über eine breite Fensterfront, von wo das Geschehen auf dem Wasser ganzjährig gut beobachtet werden kann. Die Nebenräume wie Ruheraum, Umkleiden, sanitäre Anlagen sowie Technik- und Lagerräume liegen zur Straßenseite im nicht einsehbaren Teil des Gebäudes. Dadurch bleibt auch die Privatsphäre hilfsbedürftiger Menschen, die gerade ärztlich versorgt werden, gewahrt. Die Klinkerfassade aus handgeformten Tonplatten des Herstellers Petersen Tegl ist der Hauptakteur in der Gestaltung. Die puristische Fassade des Neubaus mit ihren roten, geschuppten Ziegeln greift Material und Farbe des bestehenden Gebäudes auf und interpretiert diese neu. Beide Bauten werden als Ensemble wahrgenommen und bilden eine harmonische Einheit aus Alt und Neu.

www.kramer-architekten.de

Fotos:

Sibylle Kramer Architekten BDA

(Erschienen in CUBE Hamburg 03|22)

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