Eingebunden und eigenständig

Ein Haus fügt sich ein und behauptet doch seine Selbstständigkeit

Die eigene Identität zu finden, zu gestalten und zu bewahren spielt auf vielen Ebenen eine Rolle. In der Beziehung der Kinder zu ihren Eltern, in der historischen und gesellschaftlichen Betrachtung und ebenso in der Architektur. Menschen wie Häuser durchlaufen eine Entwicklung, haben einen geschichtlichen Hintergrund, sind Kinder ihrer Zeit. Nie völlig losgelöst davon und doch eigenständig sollen beide sein. Ein schwieriges Unterfangen, zumal mit großer räumlicher Nähe. Die bestand beim Bauherrn einerseits bezüglich seiner Herkunft, wollte er doch direkt neben seinem Elternhaus eine Baulücke schließen. Andererseits musste sich das neue Haus auch in eine gewachsene, von historischen Gebäuden geprägte Umgebung einfügen. Das Architekturbüro Oxen nahm sich dieser herausfordernden Aufgabe an, stellte sich der auch topografisch anspruchsvollen Situation und entwarf ein Haus, das sämtliche Wünsche vereinte.

Der Sockelbereich ist den drei Stellplätzen der Garage und der Erschließung vorbehalten, inklusive eines Aufzugs, der den Neubau mit dem historischen elterlichen Gebäude auf der rechten Seite barrierefrei verbindet. Erst darüber liegen die eigentlichen Wohnräume mit ihren großzügigen vorgelagerten Außenräumen. Sie lassen das Haus mit seiner verklinkerten Fassade trotz der geschlossenen Erdgeschosszone offen und leicht wirken. Gleichzeitig bewahren die teilweise ummauerten Freiflächen ihre Privatheit, schützen die dahinterliegenden Wohnräume. Einer dieser Außenräume liegt der Morgensonne zugewandt und bildet damit den idealen Frühstücksplatz. Der Garten mit seiner Wohnterrasse liegt hinter dem Haus und erweitert den Wohnraum des mittleren Geschosses ins Grüne. Wie ein Schutzschild schiebt sich das Haus zwischen diese innerstädtische private Oase und den Lärm der vorne vorbeifahrenden Autos. Während der linke Seitenflügel zweigeschossig an die Nachbarbebauung anschließt, wächst der Hauptkörper ein weiteres Geschoss nach oben. Die angedeutete Würfelform zeichnen auch hier Mauerbänder nach, die den Blick aus den Schlafräumen in Baumkronen und den Himmel lenken.

Blickbeziehungen prägen die Gestaltung der Innenräume. Großzügige Freiflächen fließen ineinander, durch Wandvorsprünge ergeben sich interessante Sichtachsen. Licht durchflutet die Räume, was nicht nur an den bodentiefen Fenster- und Türöffnungen liegt. Ein ausgeklügeltes Lichtkonzept ergänzt das hereinströmende Tageslicht, ersetzt es bei Dunkelheit, und verbindet einmal mehr den Innenraum mit dem Außenraum. Es entsteht zu jeder Tageszeit eine sichtbare Verbindung des Neubaus zu seiner gewachsenen, historischen Umgebung.

www.oxen.de

Fotos:

Stefan Schilling
www.stefan-schilling.de
Susanne Prothmann
www.susanne-prothmann.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 04|21)

Architekten:

oxen architekten
www.oxen.de

Aufzug:

Perfekta Lift
www.perfekta-lift.de

Elektroarbeiten:

Elektro Wielpütz
www.wielpuetz-elektro.de

Fenster:

WinTech Fenster
www.wintech-fenster.de

Gebäudetechnik:

Bilstein Schmitz Gebäudetechnik
www.bilstein-schmitz.de

Dachdeckerei:

FCH Bedachungen
www.fch-dachdecker.de

Fassade, Maler, Putz:

Frank Schoppeit
www.schoppeit.de

Kamin:

Breidenbach Kachelofen- und Kaminbau
www.k-breidenbach.de

Fliesen:

Ceramiche Caesar
www.caesar.it

Waschtisch:

Catalano
www.catalano.it

Leuchten:

SLV
www.slv.com

Sprechanlage, Rauchmelder, Schalterprogramm:

Gira
www.gira.de

Klinkerriemchen:

Backsteinkontor
www.backstein-kontor.de

Küche:

Leicht
www.leicht.com

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