Lernen soll Spass machen
Erweiterung und Umstrukturierung einer Grundschule in Dachau
Wo andere Schulen Leerstand zu verzeichnen haben, war für die Grundschule Augustenfeld in Dachau neben einer Umstrukturierung auch eine Aufstockung um 100 Plätze erforderlich, sowie um 75 Plätze für einen Hort und die Mittagsbetreuung. Ebenso war eine Umgestaltung vom normalen Schulbetrieb auf eine Ganztagsschule zu bewältigen.
Die alten Klassenzimmer sind passé. Heute lernen die Kinder in sogenannten Lernclustern. In diesen gruppieren sich drei bis vier Klassen um einen aufgeweiteten, mit pädagogischen Aktivitätszonen ergänzten Flur, den „Marktplatz“. dv – Architekten aus Dachau lösen diese Anforderungen durch Erweiterungsbauten. Die Klassenzimmer sind vom „Marktplatz“ jeweils durch eine multifunktionale Schrankwand getrennt. Eine durchgängige Oberlichtverglasung sowie verglaste Sitznischen sorgen für Transparenz und Sichtbeziehungen zwischen „Marktplatz“ und Klassenzimmern. Vervollständigt werden die Cluster durch Differenzierungsräume, Teamräume, Garderoben und WCs. Der Ganztagesbetrieb erfordert eine Mensa für bis zu 500 Schüler:innen, die mittags in zwei Schichten versorgt werden können. Daher ist die Küche ist sowohl als Aufwärm- als auch als Produktionsküche ausgestattet.
Das Bestandsgebäude wird dergestalt umorganisiert, dass die ehemaligen sehr breiten Flure zu „Marktplätzen“ umorganisiert werden. Je ein Klassenzimmer wird zum Teamraum, der bestehende Gruppenraum wird zum Differenzierungsraum. Zudem erfolgt eine Aufstockung, die aus statischen Gründen als leichte Holzkonstruktion ausgeführt wird. Hier ist ein Hort und die Mittagsbetreuung untergebracht.
Der neue viergeschossige Erweiterungsbau schließt im Osten an das bisherige Schulgebäude an. Er ist im ersten Obergeschoss durch einen Steg mit dem Bestandsgebäude verbunden. Seine Maße betragen 54 mal 14 Meter. Die tragende Bauwerksstruktur besteht aus einem Stützenraster mit 7,5 Meter Achsabstand in Gebäudelängsrichtung und 6, bzw. 7 Metern Achsabstand in Gebäudequerrichtung. Das Erdgeschoss ist weitgehend offen gestaltet und dient als überdachte Pausenfreifläche. Im 1. Stock liegt die Mensa, die über ihre Funktion hinaus durch einen angegliederten Leseraum auch Aufenthaltsmöglichkeiten für die Schüler:innen bietet. Sogar eine Lernküche für gemeinsames Kochen ist in den Speisesaal integriert. In den beiden Etagen darüber sind Unterrichtsräume nach dem oben geschilderten pädagogischen Lerncluster-Konzept untergebracht.
Fotos:
dv architekten
(Erschienen in CUBE München 01|24)