Flexibel und bezahlbar

Variowohnungen für Studierende sind ein Modellvorhaben des Bundesbauministeriums

Klein, flexibel und bezahlbar: Das ist die Idee des Modellvorhabens „Variowohnungen“, das das Bundesbauministerium im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau bis 2019 förderte. Eines von insgesamt 20 Projekten in ganz Deutschland ist die Studierendenwohnanlage der Hochschule Bochum. Auf dem Universitätscampus Velbert-Heiligenhaus errichteten Krampe Schmidt Architekten 24 dieser Vario­wohnungen für insgesamt 42 Studierende. Das Gebäude liegt mitten in Heiligenhaus am Hefelmann-Park und nur einen Steinwurf entfernt von den Hochschulgebäuden.

Die Studentinnen und Studenten haben die Wahl zwischen zwei Wohntypen: „Es gibt Wohngemeinschaften und Einzelapartments, alle barrierearm gestaltet und individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt“, erklärt Florian Krampe, Geschäftsführer von Krampe Schmidt Architekten. Alle Wohnungen sind mindestens 20 m² groß – bei einer Miete von rund 300 Euro. Dafür bekommen die jungen Bewohner voll möblierte Wohnungen mit zentralen Küchenbereichen, einem Bad, je zwei Zimmern oder einem Einzelzimmer. Barrierefreie Einzelapartments liegen im Erdgeschoss. Dort dienen das offene, helle Foyer und ein großzügiger Gemeinschaftsbereich als Treffpunkt zum Austausch, Arbeiten oder Feiern. Florian Krampe meint: „Besonderer Clou ist die Dachterrasse, die allen Bewohnern offensteht und im Sommer zum Mittelpunkt der gesamten Wohnanlage wird.“ Im südlichen Teil des Erdgeschosses wird gespielt – hier ist eine Kita eingezogen, in der maximal neun Kinder betreut werden. Sie profitieren von der grünen Lage mitten im Park und einem direkten Zugang zu den großzügigen Spielflächen im Außenbereich des Gebäudes.

In seiner Materialauswahl bezieht sich das Gebäude bewusst auf die umliegende Bebauung und steht im spannungsvollen Kontrast zur benachbarten anthrazitfarbenen Hochschulfassade. Heller Backstein verleiht dem Baukörper eine klar gegliederte Fassadenstruktur. Schräg angeordnete Laibungen und Fensterbänke unterstützen die Tiefenwirkung. Es war das erklärte Ziel der Bochumer Architekten, ein nachhaltiges Haus zu gestalten. Es erfüllt den Passivhausstandard, die Flachdächer sind zudem mit einer extensiven Dachbegrünung versehen. Echtholzparkett, hochwertige Fliesen und langlebige Materialien unterstreichen auch im Innern den nachhaltigen Gedanken des Projektes. Dank ihres leicht veränderbaren Grundrisses können alle Wohnungen zu einem späteren Zeitpunkt problemlos umgebaut werden – etwa für Senioren oder Familien.

www.krampe-schmidt.de

Fotos:

Hans Jürgen Landes
landesfoto.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|19)

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