EInladende Farben

Eine moderne, zweigeschossige Kindertagesstätte in Wiesbaden schafft Platz und flexible Nutzung

Rot, blau und gelb leuchten die Gruppenhäuser bereits auf der Straße ihren kleinen Besuchern einladend entgegen. Sie erinnern ein wenig an Bauklötze, die sich aus einem einer kindlichen Phantasie entsprungenen Bau hervorschieben. Eine passende bauliche Geste also für eine Kita. Der Neubau dieser zweigeschossigen Kindertagesstätte mit zwei Krippen- und drei Elementargruppen auf dem Kirchengelände St. Kilian in Wiesbaden ersetzt dabei ein früheres Gebäude. Der in die Jahre gekommene Altbau aus den 1950er-Jahren hatte nicht nur einen feuchten Keller und veraltete Sanitärbereiche, auch war er zu klein geworden.

Das Wiesbadener Architekturbüro Kissler und Effgen hat daher eine Kita geschaffen, die modernen Anforderungen entspricht – auch in puncto Brandschutz und ökologischer Gesamtbilanz. Reichlich Platz für drei Elementargruppen und zwei neue Krippengruppen bietet sie außerdem. Farblich haben die Architekten dabei an die traditionellen Namen der Elementargruppen angeknüpft: Rot, Blau und Gelb. Für die Krippengruppen kamen Grün und Orange hinzu. „Dabei flankieren die beiden Krippengruppen den im Zentrum des Erdgeschosses situierten Mehrzweckraum. Seitlich angeordnete Nebenraumzonen schaffen akustische Distanz zu den Ruheräumen der Krippengruppen“, so Hans-Peter Maria Kissler und Roland Gert Effgen.

Im Obergeschoss sind die Elementargruppen mit kleinen Spielgalerien organisiert, durch die alle drei Räume höher werden. Was innen mehr Platz schafft, wird außen zum gestalterischen Element, denn die plastisch modellierten Gruppenhäuser in Rot, Blau und Gelb sind auf der Hauptebene unter der Galerie mit kleinen ‚Schaufenstern‘ kindgerecht gestimmt. Diese Haupträume wirken durch die Holzverkleidung der Wände, die Treppe und Spielgalerie aus hellem Holz nicht nur sehr natürlich, hell und freundlich; da die Kita außerdem als reiner Holzbau auf einer massiven Bodenplatte ausgeführt ist, entsteht zudem ein baubiologisch einwandfreies Klima.

Um den Passivhausstandard zu erreichen, den die Stadt Wiesbaden bei Neubauten vorgibt, haben die Architekten das Gebäude zur Sonne ausgerichtet und eine dichte und hochwärmegedämmte Hüllkonstruktion geschaffen. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung minimieren zudem den Energieverbrauch. Wasch- und Ruheräume wurden jeweils zwischen die Gruppenbereiche geschaltet, letztere zur flexiblen Nutzung mit Verbindungstüren zu beiden benachbarten Gruppen. Ein zweigeschossiges Foyer mit zentraler Haupttreppe verbindet die beiden Geschosse. Hier sind auch Garderoben, Kinderwägen, das Leitungsbüro und alle Wirtschaftsflächen rund um die Küche angeordnet.

www.kissler-effgen.de

Fotos:

Dietmar Strauß
www.dietmar-strauss.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|19)

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