Meditieren in Oberbayern

Hier lässt sich erkunden, was „Waldbaden“ sein könnte

Für unseren Kulturraum ist ein Meditationsraum vielleicht etwas Befremdliches. Nun lädt eine einzigartige Holzkonstruktion dazu ein, auch in unseren Breiten in einer stillen, kontemplativen Atmosphäre zu sich selbst zu finden. Der berühmte japanische Architekt Kengo Kuma schuf dieses Retreat inmitten eines Waldes in Oberbayern. Kengo Kuma ist einer der bedeutendsten Architekten Japans und somit der Weltspitze: Sieht man sich die Liste der Pritzkerpreisträger seit dem Gründungsjahr 1979 an, so fällt auf, dass die überwiegende Zahl der ausgezeichneten Architekten aus Japan stammt. Dies mag wohl an der ruhigen, klaren und ob ihrer vermeintlichen Einfachheit so überzeugend wirkenden Baukunst liegen. Kuma ist bekannt für seine innovativen Holzkonstruktionen. Als spiele er mit Bauklötzen, erfindet Kuma aus kleinen spielzeughaft anmutenden Holzelementen große Holzskulpturen.

In Klais, etwa 90 km von München entfernt, erscheint plötzlich mitten im Wald ein Holzkörper, ohne Zufahrt, ohne Wege. Während des Baus hatte man nur mit einem Rückepferd die gefällten Baumstämme weggeschafft und es gab eine vorübergehende Zufahrt für die Arbeiter, die nach der Fertigstellung wieder zugepflanzt wurde. Es handelt sich ja nicht um eine Pilgerstätte, sondern um einen Ort der Ruhe. So steht diese hölzerne Halle nun hier auf der Lichtung, als hätte sie immer hier gestanden. Meditiert wird in einem Raum, umgeben von ca. 1.600 Tannenbrettern, die mit der Zeit Patina ansetzen und so noch mehr mit der Umgebung verschmelzen werden. Ein Ort mit einer eigenen Magie oder wie es Kengo Kuma ausdrückt: Ein Ort, der sich harmonisch in den Wald einfügt. Gut „versteckt“ ist auch das Stahlskelett des Grundgerüstes, es ist kaum wahrnehmbar. An drei Seiten trennen den 160 m² großen Pavillon nur bodentiefe Glasscheiben von der freien Natur. Der Meditationsraum umfasst die Hälfte der Fläche. Die vierte Wand besteht aus ineinandergesteckten Holzschindeln aus steirischer Weißtanne, die sich wie ein Schweif bis zur Decke hochziehen, um dann einen hölzernen „Himmel“ zu bilden. Das Dach ist mit Zinkblech gedeckt.

Im Herbst 2018 eröffnete Kengo Kuma selbst sein erstes Projekt auf deutschem Boden. Es gehört zum dortigen Ferienhotel Kranzbach. (Der Zugang ist den Hotelgästen vorbehalten.) Das Meditationshaus passt in seiner Schlichtheit und Abgeschiedenheit gut zum ehemaligen Schloss Kranzbach, erbaut 1913 bis 1915 auf 1.030 m Höhe, das vollkommen allein und unverbaubar inmitten der Kulisse des Wettersteingebirges steht. Heute, über 100 Jahre später, hat es sich zum 5-Sterne-Ressort gemausert.

www.daskranzbach.de

Fotos:

Anneliese Kompatscher
www.anneliese-kompatscher.de

(Erschienen in CUBE München 02|19)

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